Er strebe eine strategische Partnerschaft mit dem Kreml an, da die Menschen in Moldau enttäuscht seien von leeren Versprechungen der prowestlichen Regierung, sagte Dodon am Montag in der Hauptstadt Chisinau. Er errang der Wahlleitung zufolge 52,3 Prozent der Stimmen. Sandu kam auf rund 47,7 Prozent.
«Die Vorteile unseres Westkurses haben die Nachteile der Abwendung von Russland nicht aufwiegen können», sagte Dodon. Moldau hatte 2014 ein Assoziierungsabkommen mit der EU geschlossen. Seitdem erschwert Russland Arbeitern und Waren - wie Gemüse und Wein - aus Moldau den Zugang zum wichtigen Markt. Auch der Streit um das abtrünnige Gebiet Transnistrien belastet das Verhältnis zwischen Chisinau und Moskau.
Ex-Bildungsministerin Sandu warf der Wahlleitung Unregelmässigkeiten vor. Die 44-Jährige hatte sich für die Fortsetzung des Westkurses des 3,5-Millionen-Einwohner-Landes ausgesprochen. Der verarmte Agrarstaat zwischen der Ukraine und Rumänien steckt seit Jahren in einer tiefen politischen Krise.
Dodon hatte bereits in der ersten Wahlrunde Ende Oktober vom Frust vieler Bürger über massive Korruption profitiert. Obwohl Moldaus Präsident vor allem repräsentative Aufgaben wahrnimmt, beeinflusst er doch auch den aussenpolitischen Kurs des Landes.
Die Beteiligung an der Abstimmung am Sonntag lag bei 53,5 Prozent. Es war die erste direkte Präsidentenwahl in Moldau seit 20 Jahren. Die Justiz hatte die bisherige Abstimmung im Parlament gekippt.