Die beiden verurteilten Mörder David Sweat und Richard Matt waren in der Nacht zum Samstag aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Dannemora im US-Bundesstaat New York ausgebrochen.
Seither sollen über 150 Hinweise bei der Polizei eingegangen sein – bis anhin ohne heisse Spur. 50'000 Dollar Belohnung hat der Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, für Hinweise auf die beiden Ausbrecher ausgesprochen.
Erste erfolgreiche Flucht
Sweat und Matt sind die ersten Kriminellen, denen die Flucht aus dem Knast in Dannemora gelingt. Laut einem Bericht der «New York Times» war ihr Ausbruch minutiös geplant: Unter der Bettdecke drapierten sie Kleider, so dass es aussah, wie wenn sie schlafen würden. Mithilfe von Elektrowerkzeugen schlugen sie anschliessend Löcher in Wände, die zig Zentimeter dick waren.
Dann arbeiteten sie sich durch unterirdische Gänge und Rohre weiter voran, bis sie schliesslich aus einem Gully – mehrere Häuserblocks vom Gefängnis entfernt – in die Freiheit kletterten. An einem der Rohre hinterliessen sie dabei ein Abschieds-Post-it mit der Aufschrift: «Habt einen schönen Tag!»
Erst um 5.30 Uhr morgen bemerkten die Wärter, dass die beiden fehlten.
«Das sind gefährliche Männer»
Seither ist die Polizei mit Spezialteams und Helikoptern im Dauereinsatz. Über 200 Beamte sollen das Gebiet nach Sweat und Matt absuchen. «Das ist eine Krisensituation für den ganzen Staat», sagte Gouverneur Cuomo. «Das sind gefährliche Männer. Sie sind in der Lage, erneut schwere Verbrechen zu begehen.»
David Sweat hatte 2002 eine Polizisten ermordet. Richard Matt hatte 1997 einen Mann entführt und ihn dann zu Tode geprügelt. Sie sassen eine lebenslange bzw. 25 Jahre lange Haftstrafe ab.
Cuomo geht davon aus, dass die anderen Gefängnisinsassen die beiden Ausbrecher bei ihrer Flucht gedeckt haben. «Ich habe selbst mit einigen Häftlingen gesprochen und ihnen gesagt: ‹Ihr habt aber einen tiefen Schlaf.› Sie hätten den Lärm hören müssen», sagte er. (gr)