Mittel gegen Malaria, Ebola und HIV sollen helfen
Diese Medis werden gegen Corona getestet

Zurzeit laufen weltweit über 50 Testverfahren für Präparate, die entweder den Virus selbst oder die Symptome der Erkrankung bekämpfen sollen. Hoffnung machen Mittel gegen Rheuma, Malaria, Grippe, HIV und Ebola.
Publiziert: 23.03.2020 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2020 um 14:13 Uhr
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Ein Zivilschützer vor dem Feldzelt des Katastrophenschutzes für die Triage am Eingang des Corona-Spitals Moncucco in Lugano TI. Hier werden die Intensivplätze bereits knapp.
Foto: keystone-sda.ch
Myrte Müller

Nur ein Impfstoff kann Corona stoppen. Oder ein Medikament. Letzteres wird wohl noch vor einer Impfung auf den Markt kommen. Denn man kann – so ein Lichtblick in der zurzeit grassierenden Pandemie – auf Altbewährtes zurückgreifen. In Tests, die in China und Italien liefen und noch laufen, bewähren sich Mittel gegen Arthritis, Malaria, HIV, Grippe und Ebola. BLICK hat einige Beispiele gesammelt.

Remdesivir

Der antivirale Wirkstoff aus den USA war gegen Ebola entwickelt worden, bewährte sich aber nicht. Er kann RNA-Viren blockieren und die Vervielfältigung ihres Erbguts im menschlichen Organismus stoppen – gut gegen Corona! Remdesivir wird derzeit bei fast 1000 Patienten weltweit getestet.

Camostat Mesilate

Das japanische Medikament behandelt Entzündungen an der Bauchspeicheldrüse. Deutsche Wissenschaftler hatten ein Enzym identifiziert, das dem Coronavirus erlaubt, in die Lungenzelle zu gelangen. Das Medikament aus Japan kann genau diesen Vorgang hemmen. Camostat Mesilate ist auf dem Markt – muss jetzt in klinischen Studien an Patienten getestet werden.

Actemra

Das Medikament von Roche gibt es seit zehn Jahren. Es wird gegen schwere aktive rheumatoide Arthritis eingesetzt. Spitäler in Neapel, Mailand, Fano, Pesaro, Modena und Cosenza melden erfreuliche Testerfolge mit dem Rheumamittel.

Lopinavir/Ritonavir

Sie sind ein Segen für Aidskranke und nun Hoffnung im Kampf gegen Corona. Die Tabletten hemmen ein Enzym, das an der Vermehrung des HI-Virus beteiligt ist, und bremsen offenbar auch die Corona-Infektion. In Thailand wurde das Generikum an einer Corona-Patientin in Kombination mit dem Grippe-Medikament Oseltamivir angewandt. Nach 48 Stunden war die Frau virenfrei.

Hydroxychloroquin

Das Malaria-Mittel hemmt Entzündungen und wirkt auf das Immunsystem ein. Es ist antiparasitär, antiviral und antirheumatisch. Tübinger Tropen-Mediziner wollen ab Montag das Malaria-Medikament gegen Corona-Erkrankungen testen. Versuche im Reagenzglas bestätigen ihren Optimismus.

Pirfenidon

Ebenfalls von Roche kommt der Wirkstoff Pirfenidon. Dieses Medikament wirkt der Vernarbung geschädigten Lungengewebes entgegen und somit gegen das akute Lungenversagen.

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