Mitt Romney attackiert Donald Trump
«Er ist ein Schwindler und Betrüger»

Mit harten Worten hat der republikanische Ex-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney seinen Parteikollegen Donald Trump angegriffen und ihm charakterliche Schwächen vorgeworfen.
Publiziert: 03.03.2016 um 22:43 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:15 Uhr
Mitt Romney wirft Donald Trump charakterliche Schwächen vor.
Foto: Reuters

Der Republikaner Mitt Romney hat seine Partei mit scharfen Worten vor einer Kandidatur des populistischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump gewarnt. «Wenn wir Republikaner Donald Trump als unseren Kandidaten wählen, sind die Aussichten für eine sichere und blühende Zukunft stark vermindert», sagte Romney am Donnerstag in einer Rede in Salt Lake City.

Trumps wirtschaftspolitische Ideen würden das Land in eine «lange Rezession» stürzen, sagte Romney, der 2012 als Kandidat der Republikaner erfolglos gegen Präsident Barack Obama angetreten war. Seine Aussenpolitik würde «Amerika und die Welt unsicherer» machen. Der Milliardär habe «weder das Temperament noch das Urteilsvermögen» für das Präsidentenamt, sagte Romney.

Charakterliche Schwächen

Der einflussreiche Republikaner warf Trump charakterliche Schwächen vor und mokierte sich über gescheiterte unternehmerische Projekte des Geschäftsmanns: «Ein Business-Genie ist er nicht.» Trump sei nichts anderes als ein «Schwindler» und «Betrüger», fuhr Romney fort und beklagte, dass der Milliardär Muslime und mexikanische Einwanderer zu «Sündenböcken» mache.

Ausserdem plädiere Trump für Folter sowie das Töten unschuldiger Kinder und Angehöriger von Terroristen. Zudem wolle er die Pressefreiheit einschränken. «Das ist genau die Art von Wut, die andere Nationen in den Abgrund geführt hat», warnte Romney.

«Gescheiterter Kandidat»

Trump konterte wenige Stunden später in einer Rede vor Anhängern und nannte Romney einen «gescheiterten Kandidaten». Bei der Präsidentschaftswahl 2012 sei der ehemalige Gouverneur von Massachusetts gegen Amtsinhaber Obama «schrecklich gescheitert», sagte er. «Mitt war eine Katastrophe.»

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Hillary Clinton: Der Sieg bei den Demokraten ist ihr kaum mehr zu nehmen. Trump aber wird ihr alles abfordern.
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Trump sagte, Romney habe damals um seine Unterstützung «gebettelt». «Ich hätte sagen können: 'Mitt, fall auf die Knie', und er wäre auf die Knie gefallen.» Im vergangenen Jahr habe Romney dann mit dem Gedanken einer erneuten Präsidentschaftsbewerbung gespielt, sagte der Milliardär. Dann habe er aber aus Angst vor ihm gekniffen.

Romneys Rede war einer der bislang sichtbarsten Versuche des republikanischen Establishments, die Nominierung Trumps abzuwenden.

Brandbrief gegen Trump

Derweil sprachen sich 70 US-Aussenpolitiker der Republikaner in einem gemeinsamen Brandbrief gegen eine Kandidatur von Trump aus. «Herr Trumps Äusserungen lassen uns zu dem Schluss gelangen, dass er als Präsident die Autorität seines Amtes nutzen würde, um auf eine Weise zu handeln, die Amerika weniger sichermachen und die unser Ansehen in der Welt vermindern würde», heisst es in dem im Internet veröffentlichten Schreiben.

Der von der Parteiführung lange nicht ernst genommene Milliardär liegt nach Vorwahlen in 15 der 50 Bundesstaaten bei den Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag klar vorne. Am Donnerstagabend treten Trump, Cruz, Rubio und Kasich erneut bei einer Fernsehdebatte gegeneinander an.

Carson aus dem Rennen

Nicht mehr im Rennen ist der frühere Neurochirurg Ben Carson, der sich am Mittwoch nach seinem schlechten Abschneiden am «Super Tuesday» zurückgezogen hatte. Die nächsten Vorwahlen der Republikaner finden am Samstag in Kansas, Kentucky, Louisiana und Maine statt.

Bei den Demokraten steuert die frühere Aussenministerin Hillary Clinton auf die Nominierung zu. Die Vorwahlen beider Parteien ziehen sich bis in den Frühsommer hin, ihre Kandidaten küren die Delegierten von Republikanern und Demokraten offiziell auf Parteitagen im Juli. Die USA wählen dann am 8. November ein neues Staatsoberhaupt. Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. (bau/SDA)

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