Mit über 300 PS auf Streife
Ösi-Polizei macht im Porsche Jagd auf Raser

Ein BLICK-Leser glaubte seinen Augen nicht: Auf der Autobahn im österreichischen Golling an der Salzach raste an ihm die Polizei vorbei – in einer noblen Porsche-Karosse.
Publiziert: 20.08.2017 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:36 Uhr
Nicole Agostini

Ein Augenzeuge erzählt von seiner aussergewöhnlichem Begegnung auf der österreichischen Autobahn mit der Alpen-Polizei. Er sagt zu BLICK: «Ich sah in meinem Rückspiegel, dass mich ein Auto überholte. Man sah sofort, dass es ein Porsche war. Aber als der Sportwagen vorbeifuhr, war es komisch.»

Der Autolenker war verwundert. Der Porsche hatte die Aufschrift: Polizei und das Autokennzeichen B 911. Es war auch das Model Carrera 911. «Ich weiss, dass in Dubai die Polizei mit solchen Sportwagen fährt. Aber, dass es im Nachbarstaat Österreich auch so ist, war mir nicht bekannt.» Es sei jedenfalls ein interessantes Erlebnis gewesen.

Polizei-Porsche kostet nichts

Warum besitzt die österreichische Polizei einen Porsche im silber-blau-roten Polizei-Look? Ist es ein Streich? Eine Werbekampagne? Oder sind die Polizisten die «bad guys» und machen die Strassen mit ihrem 370-PS-Boliden unsicher?

Seit Juni ist die Polizei mit dem Sportflitzer unterwegs, berichtet «Kurier.at». Porsche Österreich habe den Behörden den Boliden bis Ende Oktober zur Leihgabe freigegeben - kostenlos! Helmut Egger von Porsche Österreich erwähnt, dass es sich dabei keineswegs um eine Neuigkeit handeln würde: «Unsere Zusammenarbeit mit der Exekutive hat schon Tradition. In den 60er- und 70er-Jahren war es nichts Aussergewöhnliches, einem Polizei-Porsche zu begegnen.»

Jagd auf ausländische Raser

Aber warum hat jetzt die Polizei einen eigenen Porsche? Die Antwort ist einfach: Die Behörden gehen damit auf Raser-Jagd. Vor allem ins Visier würden ausländische Autoraser genommen. Denn obwohl die Polizei Bussen nachschicken würde, werden diese nicht beglichen. Mit dem Polizei-Sportflitzer, der innert 4,4 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt, soll das Raser-Dilemma eine Ende haben. Die ertappten Verkehrssünder würden sofort zahlen müssen. 

Kommentare in Soziale Medien

Der Polizei-Porsche mit Autokennzeichen B 911 habe in den Sozialen Medien für Furore gesorgt. Das auf Facebook publizierte Video des Innenministeriums wurde 180'000 Mal angeklickt und 900 Mal kommentiert. «Eine Steuerverschwendung allerhöchster Güte», lautet einer der vielen Kommentare. Und der Porsche sei ein wenig umweltschonender «Stinker».

Hier flitzt die italienische Strassenpolizei mit ihrem Huracán Lamborghini.
Foto: km

Andere Länder - andere Sitten

Was in Österreich auf Kritik stösst, ist in anderen Ländern längst schon Gang und Gäbe. In Dubai würde die Polizei von der Crème de la Crème auswählen können, was Luxus-Boliden anbelangt: Lamborghini, Aston Martin, Ferrari, Bentley und Mercedes AMG. Wie BLICK berichtete, hat auch im Nachbarstaat Italien die Polizei das Vergnügen, mit einem Lamborghini über die Strassen flitzen zu können. So verkündete die italienische Strassenpolizei im März auf Twitter: Der neue Huracán Lamborghini würde für Verkehrskontrollen und dringendem Organtransport eingesetzt werden.

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