Jetzt kommt Bewegung in die deutsche Politlandschaft: Die Fraktionschefin der Linken, Sahra Wagenknecht, setzt zu einer Sammelbewegung an. «Aufstehen» wird diese heissen, wie der «Spiegel» berichtet.
«Unser Ziel sind natürlich andere politische Mehrheiten und eine neue Regierung mit sozialer Agenda», so Wagenknecht. «Wenn der Druck gross genug ist, werden die Parteien, auch im Eigeninteresse, ihre Listen für unsere Ideen und Mitstreiter öffnen.»
Gegen Merkels Migrationspolitik
Die Bewegung sei keine neue Partei, sondern eine ausserparlamentarische Bewegung, die neue Themen und Positionen in die öffentliche Debatte bringen sollte. Genaueres ist noch nicht bekannt.
Das lässt Raum zum Spekulieren: Verschiedene Medien schliessen nicht aus, dass sich die Bewegung um den Konflikt um die Migrationspolitik zwischen der Linken-Führungsspitze und Sahra Wagenknecht formiert hat.
Wagenknecht glaubt, dass Angela Merkels Kurs der offenen Grenzen viele Wähler verprelle. Einen unbeschränkten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt etwa dürfe es nicht geben. Die Parteispitze der Linken um Katja Kipping und Bernd Riexinger hingegen steht für einen Kurs, der den Fokus auf Solidarität mit Flüchtlingen und Migranten legt.
«Bedürfnis nach Veränderung ist riesig»
Laut dem «Spiegel»-Bericht sind schon grosse deutsche Politiker und Persönlichkeiten aus der Kultur ein Teil der Bewegung. Den Grundtenor fassen SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow, die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen und die Grünen-Politikerin Antje Vollmer zusammen: «Die Idee ist gut. Der Zeitpunkt ist richtig gewählt. Das Bedürfnis nach tief greifender Veränderung ist riesig.»