Er wollte sich nur schützen und wird jetzt dafür ausgelacht: Mit einer kugelsicheren Weste berichtete Lawrence Jones über die aktuelle Situation in Laredo im US-Bundesstaat Texas, direkt an der Grenze zur Mexiko. Offenbar ein gefährlicher Ort. In seinem Bericht für den Sender «Fox News» ging es um Drogenschmuggel und illegale Einwanderer. Dumm nur: Genau in Laredo gibt es nur wenige Verbrechen, zumindest im Vergleich zu anderen Grenzstädten.
Als Jones dann noch ein Bild von sich mit kugelsicherer Weste auf Twitter stellte, begann der Spott seiner Kollegen. So zum Beispiel Jacob Soboroff. Er berichtete ebenfalls von der Grenze zu Mexiko, begleitete den Grenzschutz bei seiner Arbeit. Für ihn ist klar: «Das ist total lächerlich. Ich habe noch nie eine kugelsichere Weste tragen müssen», schreibt er auf Twitter. Denn die Grenze sei kein Kriegsgebiet.
Auch Claudia Tristán sieht keinen Grund für eine kugelsichere Weste. «Ich habe zwei Jahre lang von der Grenze zu Mexiko berichtet, habe illegale Immigranten interviewt, niemals habe ich eine Weste gebraucht.»
Gleichzeitig stellten sich einige Journalisten die Frage, ob Jones die Weste absichtlich trage, um die Lage vor Ort gefährlicher erscheinen zu lassen. Ausserdem sei die Weste viel zu klein für ihn. Daraufhin kam Photoshop zum Einsatz. Aus der kugelsicheren Weste wurde so zum Beispiel ein Elmo-Rucksack.
Die Antwort von Jones auf all die Kritik und den Spott: Der Grenzschutz habe ihn ausdrücklich aufgefordert, die Weste zu tragen. Auf Twitter wehrt er sich: «Der Beamte sagte zu mir: ‹Wenn du bei mir bist, bin ich für deine Sicherheit verantwortlich. Also zieh jetzt diese Weste an›.»
Kurz danach bedankte sich der Journalist für den Schutz.
(jmh)