Mit grosser Mehrheit
US-Senat verbietet Folter bei Verhören

Der US-Senat will die Werte der Vereinigten Staaten «nicht mehr für kurzfristige Sicherheitsbedürfnisse opfern». Deshalb soll die Folter bei Verhören verboten werden.
Publiziert: 17.06.2015 um 06:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 20:31 Uhr
Weiss, wovon er spricht: Folter-Gegner John McCain war selber Kriegsgefangener
Foto: KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Der US-Senat hat mit grosser Mehrheit für ein Verbot von Folter bei Verhören gestimmt. Für den Antrag zur Abänderung des betreffenden Gesetzes stimmten am Dienstag (Ortszeit) in Washington 78 Senatoren, 21 votierten dagegen.

Das Vorhaben wurde von allen anwesenden Demokraten der Kongresskammer sowie von 32 Republikanern unterstützt. Zu ihnen zählte der einflussreiche Senator John McCain, der den Änderungsantrag mit eingebracht hatte.

Der Republikaner kämpft seit Jahren für das gesetzliche Folterverbot. Er war selbst gefoltert worden, nachdem im Vietnam-Krieg sein Flugzeug abgeschossen worden war. Er brachte mehr als fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft zu.

Ende des «dunklen Pfads»

Das Vorhaben des Parlaments biete, «grössere Sicherheit, dass niemals wieder die USA diesen dunklen Pfad einschlagen, unsere Werte für kurzfristige Sicherheitsbedürfnisse zu opfern», erklärte McCain.

Geplant ist eine Änderung des National Defense Authorization Act im kommenden Jahr. Um die Reform zu verabschieden, müssen der Senat und das Repräsentantenhaus beide für das umfassende Gesetzeswerk stimmen.

Obama muss unterzeichnen

In Kraft treten kann es erst nach seiner Unterzeichnung durch US-Präsident Barack Obama. Dieser drohte allerdings bereits mit einem Veto, weil andere Regelungen des Gesetzeswerkes der Strategie seiner Regierung zuwiderliefen.

Gegen die Anwendung von Folter hat Obama bereits ein Dekret erlassen. Es geht um Methoden wie Waterboarding, bei der der Befragte das Gefühl hat zu ertrinken. (bau/SDA)

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