Es ist wieder Bärlauchsaison – die einem älteren Ehepaar in Österreich zum Verhängnis wurde. Sie meinten, Bärlauch zu pflücken, und bereiteten sich eine Suppe zu. Wenige Stunden nach dem Verzehr mussten sie ins Spital eingeliefert werden.
Ein paar Tage danach der Schock: Die Eheleute aus dem niederösterreichischen Deutsch-Wagram verstarben infolge einer Vergiftung. Statt Bärlauch hatten sie Herbstzeitlose gepflückt und in der Suppe verarbeitet, wie die «Kleine Zeitung» berichtet.
Laut Tox Info Suisse enthalten Herbstzeitlose das Zellgift Colchicin, das innerhalb von einem bis wenigen Tagen zu Organversagen und Kreislaufschock führen kann. Demnach sind in der Schweiz seit der Jahrtausendwende vier Vergiftungen mit Herbstzeitlosen tödlich verlaufen.
Nur Bärlauch riecht nach Knoblauch
Auch Bärlauchgeniesser in der Schweiz sollten sich daher gut informieren, wie die schmackhafte Pflanze von ihren hochgiftigen Doppelgängern zu unterscheiden sind. Das klarste Indiz ist der starke Knoblauchduft von Bärlauch. Den haben weder die Herbstzeitlose noch das für Menschen ebenfalls giftige Maiglöckchen, die oft mit Bärlauch verwechselt werden.
Die Blätter von Bärlauch treiben zudem einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettförmige Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert. Die Blätter der Herbstzeitlosen, die selten auch im Frühling blühen, sind schmaler und länglicher, ohne Stiel am Stängel. Auch treiben die Blätter in Büscheln aus dem Boden.
Vorsicht bei Maiglöckchen: Wenn es zur Blüte kommt, kann es ein einzelnes Blatt ausbilden, das Bärlauch sehr ähnlich sieht.
Wer ein paar Blätter Bärlauch gepflückt hat, kann nicht mehr nach dem Duft gehen. Alles riecht dann nach Bärlauch.