Im Norden Brasiliens ist am vergangenen Donnerstag ein Radiojournalist in seinem Studio getötet worden. Die Polizei vermutet ein politisches Motiv hinter der Tat. Der Journalist galt als Kritiker der Lokalpolitik und erhielt deswegen auch schon Morddrohungen.
Gleydson Carvalho sei am Donnerstagmittag in der Stadt Camocim im Bundesstaat Ceara aus nächster Nähe erschossen worden, teilte die Polizei gestern mit. Der Täter habe dem Reporter drei Kugeln in den Kopf und zwei in die Brust geschossen, während dieser gerade auf Sendung war. Ein im Studio anwesender Tontechniker sei unverletzt geblieben.
Anschliessend sei der Täter auf einem Motorrad mit einem Komplizen entkommen. Der Mann sei identifiziert worden und werde in der Nähe der Stadt gesucht. Wie die Polizei weiter mitteilte, nahm sie gestern Abend zwei Angehörige des mutmasslichen Schützen fest und stellte die Tatwaffe sicher. Nebst dem Täter müssten auch die Auftraggeber gefunden werden.
Laut der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen verzeichnet Brasilien nach Honduras und Mexiko die meisten Morde an Journalisten in Lateinamerika. Demnach wurden zwischen 2000 und 2014 38 Reporter ermordet. (SDA)