Türkische Kampfjets haben am Freitag Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angegriffen. Bei den Bombardements am frühen Morgen seien zwei Hauptquartiere und ein Sammelpunkt der Extremisten getroffen worden, erklärte Regierungschef Ahmet Davutoglu.
Die drei F-16-Kampfflugzeuge seien dann in die Basis Diyarbakir im Südosten der Türkei zurückgekehrt. Wie aus türkischen Sicherheitskreisen verlautete, haben die Kampfjets dabei den türkischen Luftraum nicht verlassen.
Der Nachrichtenagentur Dogan zufolge lagen die IS-Ziele rund um das Dorf Hawar unweit der südlichen türkischen Provinz Kilis. Die Türkei sei entschlossen, alle Vorkehrungen zu treffen, um die nationale Sicherheit zu verteidigen, hiess es in der Erklärung aus Ankara weiter. Demnach fiel die Entscheidung zu Luftangriffen bei einem Sicherheitstreffen am Abend zuvor.
Bereits am Donnerstag hatten türkische Panzer Stellungen der Dschihadisten im Nachbarland beschossen. Zuvor war ein türkischer Soldat durch Schüsse aus Syrien getötet worden, vier weitere wurden verletzt. Auch ein IS-Kämpfer starb den Angaben zufolge.
USA dürfen Basis nutzen
Wie zudem bekannt wurde, dürfen die USA nach langem Zögern den strategisch wichtigen Stützpunkt Incirlik für Luftangriffe nutzen dürfen.
Die Basis liegt in der Nähe der südosttürkischen Stadt Adana, rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Von Incirlik aus könnten die USA nicht nur mit Flugzeugen, sondern auch mit Kampfhelikoptern im Norden Syriens eingreifen.
251 Personen festgenommen
Ich im eigenen Land geht die Türkei rigororos gegen den Terror vor. Bei einer grossangelegten Polizeiaktion gegen mutmassliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sind in der Türkei 251 Verdächtige festgenommen worden.
Die Regierung erklärte, die Razzia habe am Freitag in 13 Provinzen stattgefunden. Unklar blieb, wie viele der Festgenommenen mutmasslich dem IS und wie viele der PKK angehören.
In der Erklärung machte die Regierung den IS erstmals offiziell für den Anschlag in Suruc am Montag mit 32 Toten verantwortlich. Zuvor hatte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu lediglich von ersten Hinweisen auf einen IS-Selbstmordattentäter gesprochen.
Nach türkischen Medienberichten handelte es sich dabei um einen 20-jährigen Kurden türkischer Staatsbürgerschaft. Der IS selbst bekannte sich nicht zum Anschlag. (bau/SDA)