Mit der Pistole tötete er Trayvon Martin
Zimmerman versteigert «Stück amerikanische Geschichte»

Im Februar 2012 erschoss Nachbarschaftswächter George Zimmerman in Florida den unbewaffneten Jugendlichen Treyvon Martin. Widerlich: Jetzt verkauft er die damals benutzte 9-Millimeter an den Meistbietenden.
Publiziert: 12.05.2016 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:50 Uhr
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George Zimmerman bei einer Befragung vor Gericht.
Foto: Keystone

Seit seinem Freispruch ist der ehemalige Nachbarschaftswächter George Zimmerman (32) immer wieder durch Gewaltausbrüche und geschmacklose Kommentare aufgefallen. Der Mann aus Sanford im US-Bundesstaat Florida attackierte eine Freundin mit einer Weinflasche, bedrohte eine weitere Lebensgefährtin, seine Ex-Frau und einen Autofahrer, teilweise mit vorgehaltener Waffe. Im Internet bezeichnete er sein Opfer, den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin (†17), als «Idioten», retweetete ein Foto von dessen Leiche.

Jetzt will Zimmerman mit dem Tod des Jugendlichen Geld verdienen. «Ich bin geehrt und demütig», schreibt er zur Auktion einer Kel-Tec PF-9 auf «gunbroker.com». Bei der 9-Millimeter-Pistole handle es sich um eine amerikanische «Ikone». «Das ist Ihre Gelegenheit, ein Stück amerikanische Geschichte zu besitzen.» Aus dem widerlichen Grund für diese Einschätzung macht Zimmermann keinen Hehl: Bei der zum Verkauf stehenden Waffe handle es sich um die Pistole, mit der er die «brutale Attacke von Trayvon Martin» abgewehrt habe. «Sie wurde mir kürzlich vom Justizdepartement zurückgegeben.»

Ein Polizist präsentiert die Tatwaffe am Mordprozess.
Foto: KEY

Zimmerman benutzte seine Bekanntheit im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod Martins bereits in der Vergangenheit zum Geldscheffeln: Bei der Versteigerung eines angeblich selbstgemalten Bildes erzielte er im Dezember 2013 einen Verkaufspreis von über 100'000 Dollar.

Obwohl Martin an seinem Todestag im Februar 2012 unbewaffnet gewesen war, wurde Zimmerman vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Die Geschworenen glaubten dem Angeklagten in einem aufsehenerregenden Prozess, dass Martin diesen zuerst attackiert habe. Das Urteil vom Juli 2013 löste landesweit Proteste aus. (noo)

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