Shamima Begum will zurück nach England
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Ob sie darf, ist nicht klar:Shamima Begum will zurück nach England

Mit 15 reiste sie nach Syrien
Britisches IS-Teenie (19) hat Kind geboren

Shamima Begum (19) floh aus dem Kalifat und sitzt in Syrien im Flüchtlingslager. Ihr drohen Haft oder Hinrichtung – und sie ist eben Mutter geworden. Jetzt will der Teenager in seine Heimat zurück.
Publiziert: 16.02.2019 um 20:40 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2019 um 18:04 Uhr
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Gemeinsam mit zwei Schulfreundinnen reisten Shamima Begum 2015 nach Syrien.
Foto: AFP

Mit 15 Jahren traf die Britin Shamima Begum eine Entscheidung. Gemeinsam mit zwei Freundinnen reiste sie vor knapp vier Jahren nach Syrien, um sich dem Islamischen Staat (IS) anzuschliessen. Heute möchte sie nur noch nach Hause.

Begum, mittlerweile 19, hat in diesen Tagen einen Buben zur Welt gebracht. Derzeit sitzt sie im nordsyrischen Flüchtlingslager Al-Hul. Vor zwei Wochen floh sie aus der zerbombten Stadt Baghuz. Ihr Ehemann, ein Konvertit (26) aus den Niederlanden, fiel der syrischen Armee in die Hände.

Regierung wehrt sich gegen Rückkehr

Der Teenager fürchtet, ihn nie wieder zu sehen. Das Paar hatte in Syrien geheiratet. Zwei Kinder brachte sie schon zur Welt – beide kamen ums Leben. Nun fürchtet sie auch um das Wohl ihr Neugeborenes. Und um ihr eigenes: Denn als IS-Anhängerin droht Begum in Syrien die Haft oder Hinrichtung.

Gegenüber Reportern der «New York Times» sagte sie: «Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten. Alles was ich will, ist nach Grossbritannien zurückzukehren.»

Doch das ist nicht so einfach. Grossbritannien wolle Menschen wie Begum, die «voller Hass auf ihr Land sind», nicht zurückkehren lassen, sagte der britische Innenminister Sajid Javid.

Zwar kann die junge Frau jederzeit einreisen, schliesslich hat sie einen britischen Pass. Allerdings könnten schon an der Grenze die Handschellen klicken.

Familie: «Das Ungeborenen trifft doch keine Schuld!»

Nun hat sich Begums Familie eingeschaltet. Sie bittet die Regierung darum, ihre Tochter zurückkehren zu lassen: «Das Wohl von Shamimas Baby ist für uns von grösster Bedeutung und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um das Kind zu beschützen, das an den Ereignissen keine Schuld trägt», zitiert «BBC» aus dem Statement.

Es sei schwer zu ertragen, dass die eigene Tochter bereits zwei Babys verloren habe. Kinder, die man nie kennenlernen durfte. «Das war für uns die schwierigste Nachricht», schreiben die Eltern weiter.

Eine der beiden Kolleginnen, die mit Shamima Begum nach Syrien reisten, starb bei einem Bombenangriff. Über das Schicksal des anderen Mädchens ist nichts bekannt. (hah)

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