Donald Trump ist nicht gerade als emphatischer Frauenversteher bekannt. Immer wieder melden sich Frauen zu Wort, die er schlecht behandelt hat. Nun packt die Venezolanerin Alicia Machado (39) über ihre Zeit als Miss Universe aus. Den Wettbewerb gewann sie 1996. Nach ihrer Wahl nahm sie leicht an Gewicht zu. Das passte Trump, dem die Miss-Universe-Organisation gehörte, gar nicht: «Er drohte mir, den Titel wegzunehmen, falls ich nicht abnehme», erzählt sie in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender «Inside Edition». Der amerikanische Präsidentschaftsanwärter mobbte sie während ihrer ganzen Amtszeit: «Er gab mir den Übernamen Miss Piggy».
Doch damit nicht genug. Trump demütigte Machado in der Öffentlichkeit: «Er nannte mich eine Fressmaschine.» Zudem zwang er sie vor dutzenden Journalisten Fitness-Übungen zu zeigen. «Ich wollte das auf keinen Fall und bettelte, dies nicht machen zu müssen. Ihm war das aber total egal», erzählt sie. «Er gab mir das Gefühl, unglaublich fett zu sein.» Das obwohl sie damals lediglich 53 Kilogramm wog.
«Donald Trump ist ein sehr schlechter Mensch»
Trump nahm ebenfalls ihre lateinamerikanische Herkunft auf die Schippe. «Er witzelte immer über mein Englisch und nannte mich ‹Miss Housekeeping›».
Machado stürzte in ihrem Amtsjahr dann auch in eine schwere Depression. «Donald Trump ist ein sehr schlechter Mensch», sagt sie heute. Wegen ihm sei sie magersüchtig und mental krank geworden. Seine Aussagen hätten sie noch jahrelang verfolgt und ihr Selbstvertrauen völlig kaputt gemacht.
Wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten: Machado wird noch vor der Präsidentschaftswahl im November amerikanische Bürgerin und kann wählen. «Meine Stimme wird Donald Trump sicherlich nicht erhalten.» (nbb)