Kostüm-Kampf bei der Wahl zur Miss Universe: Beim Wettbewerb der Schönheiten repräsentierten die Kandidatinnen aus der Ukraine und Russland in diesem Jahr mit ihren Kleidern ihre Kulturen.
Die Symbolik, für die sich die beiden Konkurrentinnen entschieden, konnte dabei nicht unterschiedlicher sein.
Miss Ukraine als Erzengel Michael
Miss Russland, Anna Linnikowa (22), entschied sich für ein Outfit, das laut eigener Aussage das russische Reich repräsentieren sollte. Die junge Frau zeigte sich im knappen, mit Edelsteinen besetzten Kleid und einem blutroten Samtumhang.
Ihr Erscheinungsbild komplettierte eine Krone. Das staatliche Eremitage-Museum in Sankt Petersburg hatte das Kostüm eigens für Linnikowa kreiert.
Miss Ukraine, Viktoriia Apanasenko (28), verkörperte dagegen Erzengel Michael, der in den christlichen Erzählungen als «Krieger des Lichts» das Böse besiegt. Ihr Kostüm setzte sich aus einem weissgoldenen Kleid zusammen, gepaart mit hoch aufragenden Flügeln in den Farben Blau und Gelb. Ihr Gesichtsausdruck und Gang vermittelten das Bild einer Kriegerin.
Heimatstadt von Russen bombardiert
Apanasenko machte keinen Hehl daraus, dass das Kostüm durch den Krieg in der Ukraine inspiriert wurde. «Ich habe mich für einen Krieger entschieden, weil er zeigt, wie die Ukrainer gerade jetzt für die Zukunft, für ihre Freiheit, für ihre Unabhängigkeit, für jeden Zentimeter unseres Landes und für unsere Geschichte kämpfen», erklärte das Model auf Instagram.
Ihr Kostüm sei in der Ukraine «in vier Monaten unter extremen Bedingungen, zum Klang von Sirenen, ohne Strom und bei Kerzenlicht» hergestellt worden, teilte die Absolventin einer Kiewer Spitzen-Universität im Vorfeld des Wettbewerbs mit. Ihre Heimatstadt Tschernihiw war im Laufe des Krieges von den Russen bombardiert worden.
Noch haben beide, Linnikowa und Apanasenko, die Chance auf den Titel der Miss Universe 2023. Wer den Wettbewerb gewinnt, entscheidet sich am Samstag.