«Toutes en mini jupe – Alle im Mini-Jupe» heisst die Aktion, die Frauen weltweit auffordert, sich gegen die männliche Bevormundung zu wehren.
Ablauf der Aktion: Frauen in allen Ländern gehen im Mini auf die Strasse, machen Selfies und posten diese auf der Facebook-Seite «Toutes en mini jupe». Es soll die grösste virtuelle Demonstration der Welt werden – und die schönste.
Auslöser ist eine Aktion im grossen Nachbarland Algerien. Mit dem Slogan «Sei ein Mann und verhülle deine Frauen» fordern Männer auf Facebook ihre Geschlechtsgenossen auf, Gattinnen und Töchter unter Stoff zu verstecken. Die Seite hat Tausende Fans. Viele fügen Koranverse an und zeigen Fotos von sich und ihren verhüllten Frauen – wobei hier die Mehrzahl durchaus richtig gewählt ist, dürfen Muslime doch bis zu vier Ehefrauen haben.
Die tunesischen Protestlerinnen werden von Rachid Ben Othman unterstützt. Er bezeichnet sich als «Professor für die Verteidigung von Säkularismus und Freiheiten» und schreibt im Netz: «Wir solidarisieren uns mit allen unterdrückten Frauen – vor allem Musliminnen – und hoffen, dass sich viele gegen diese Epidemie des 21. Jahrhunderts wehren.» Als Werbung verwenden die Initiantinnen ein Foto von 2013. Damals hatten sich die Miss-Belgien-Kandidatinnen im Jeans-Mini vor der Hassan-II.-Moschee in der marokkanischen Stadt Casablanca ablichten lassen – und damit für grossen Ärger gesorgt. Weitere Proteste sind geplant. So in Algerien, wo der 1. August zum Tag des Rocks ausgerufen werden soll.