Mingma Sherpa (38) war ein guter Freund Stecks
«Niemand hat gesehen, was passiert ist»

Mingma Sherpa half Ueli Steck, die Everest-Tour vorzubereiten. Jetzt muss er die Rückführung der sterblichen Überreste organisieren. BLICK sprach mit dem Expeditionsspezialisten aus Kathmandu.
Publiziert: 30.04.2017 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:20 Uhr
Mingma Sherpa hat selbst schon weltweit alle Achttausender erklommen.
Foto: zVg
Interview: Nicole Bruhin

Mingma Sherpa (38) arbeitet für «The Seven Summits Treks». Die Firma hatte Stecks Expedition mitorganisiert. Auch er ist ein erfahrener Höhenbergsteiger: Als erster Nepalese bezwang er alle Achttausender.

BLICK: Was genau ist heute Morgen passiert?
Mingma Sherpa: Ich weiss nicht viel. Nur, dass er alleine unterwegs war. Er wollte den Nuptse als Training besteigen, um sich zu akklimatisieren. Er ging auf einer nichtbefestigten Route, brauchte dafür also kein Seil. Das kann für ihn kein Problem gewesen sein. Aber er muss abgerutscht sein – den Vorfall hat niemand gesehen. Zuletzt wurde er auf 6600 Metern gesehen. Das Rettungsteam hat ihn auf 5600 Metern gefunden. Als mein Team eintraf, war er bereits tot.

Steck ist am Mount Nuptse heute Morgen abgestürzt ist. Hinten im Licht der Mount Everest.
Foto: AP Photo/Kevin Frayer

Waren Sie bei der Bergung dabei?
Nein, ich habe die Bergung vom Büro aus in Kathmandu koordiniert. Es passierte alles sehr früh am Morgen. Es waren sechs Leute aus meinem Team vor Ort.

Haben Sie Ueli Steck gekannt?
Natürlich. Ich klettere selbst. Er war ein guter Freund, immer gut gelaunt und hilfsbereit. Ich bin sehr traurig. Wir alle hier können es noch nicht glauben. Es ist ein grosser Verlust. Wir denken fest an seine Familie und alle, die ihn gekannt haben.

Wo befinden sich die sterblichen Überreste von Ueli Steck im Moment?
Sein Leichnam ist schon in einem Spital in Kathmandu. Dort findet bald die Obduktion statt.

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