In der israelischen Stadt Tel Aviv ist es am Dienstag zu einem mutmasslichen Anschlag gekommen. Wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilt, ist ein Auto in eine Gruppe von Fussgängern gefahren. Anschliessend habe ein Mann mit einem spitzen Gegenstand auf die Passanten eingestochen. Sieben Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, drei davon schwer. Eine 46-jährige Frau schwebt in Lebensgefahr.
Medienberichten zufolge sollen auch Schüsse abgegeben worden sein. Nach Angaben von Israels Polizeichef Kobi Schabtai habe ein Zivilist vor Ort auf den Angreifer geschossen «und ihn daran gehindert, seinen mörderischen Amoklauf fortzusetzen». Die Umstände des Angriffs würden derzeit aber noch untersucht.
Laut Schabtai seien auch bereits mehrere Menschen, die mit dem Tatverdächtigen in Verbindung stehen, festgenommen worden. Er rief die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit auf.
«Erste Reaktion» auf Militäreinsatz Israels, welcher zehn Menschen tötete
Die Hintergründe des Vorfalls waren zunächst unklar. Doch die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat den mutmasslichen Anschlag als «erste Reaktion» auf einen grossangelegten Militäreinsatz Israels im Westjordanland bezeichnet. Es sei ein Zeichen dafür, dass die «Besatzung den Preis für die Verbrechen in Dschenin zahlen wird», teilte ein Sprecher der Palästinenserorganisation am Dienstag mit – ohne den Anschlag direkt für sich zu reklamieren.
Hintergrund: Israel hatte in der Nacht zum Montag eine der grössten Militäroperationen im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit mehr als Tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Dschenin ein. Dort lieferte sich das Militär stundenlange Feuergefechte mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens elf Menschen wurden dabei getötet, darunter mehrere Kinder. 100 weitere Personen wurden verletzt. (SDA)