Zwei Attentäter hatten am Mittwoch ihre Sprengstoffgürtel zur Explosion gebracht, wie Sicherheitsbeamte und Klinikmitarbeiter berichteten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Bluttat. Die Polizei riegelte den Anschlagsort am Abend weiträumig ab, aus Furcht vor weiteren Anschlägen. Nach einem Bericht des TV-Senders Al-Sumaria waren sogar vier Täter an dem Anschlag beteiligt.
Ähnliche Attacken hatte zuletzt die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt - als Vergeltung für den Vormarsch der irakischen Armee auf ihre Hochburg Mossul. Auch Tikrit war 2015 von der Armee aus der Gewalt der sunnitischen Extremisten befreit worden.
Nach den Rückschlägen im syrischen Raka und im irakischen Mossul werde sich der IS ins Euphrattal zurückziehen. Selbst nach dem Fall der beiden Städte im Osten Syriens und im Westen des Iraks wollten die IS-Kämpfer einen «Pseudostaat» etablieren, sagte ein Pentagon-Verantwortliche am Mittwoch.
Seiner Einschätzung nach hätten sie die Idee eines «Kalifats» nicht aufgegeben. Der IS hatte Mossul im Juni 2014 erobert und dort sein «Kalifat» proklamiert. Mittlerweile sind die irakischen Truppen dort auf dem Vormarsch. Den Ostteil der zweitgrössten irakischen Stadt hatten die irakischen Sicherheitskräfte Ende Januar eingenommen. Jetzt wollen sie die IS-Kämpfer aus West-Mossul vertreiben.
Die nordische Stadt Raka gilt aber als eigentliche Hauptstadt der Dschihadistenmiliz. Dort sehen sich die IS-Kämpfer mit drei rivalisierenden Kräften konfrontiert: die türkischen Truppen und ihre Verbündeten, die von Russland unterstützten syrischen Streitkräfte und die von den USA unterstützte kurdisch-arabische Rebellenallianz Demokratische Kräfte Syriens (SDA).