Das Unwetter forderte mindestens 17 Tote. Wie der französische Präsident François Hollande (61) gestern bei einem Besuch im betroffenen Gebiet sagte, gelten vier Menschen noch als vermisst.
«In diesen Momenten müssen wir schnell, effizient und gut koordiniert sein», sagte er. Hollande warnte die Bewohner der Region vor neuen Unwettern. Die Lage auf vielen Strassen sei noch sehr gefährlich, so der Staatschef, der zu Vorsicht mahnte.
Die Flut war heimtückisch. In der Ortschaft Mandelieu-la-Napoule etwa ertranken fünf Menschen, als sie ihre Autos vor den ansteigenden Wassermassen in Sicherheit bringen wollten. In Vallauris Golfe-Juan bei Cannes fanden Helfer drei Leichen in einem Auto.
Die Insassen hatten versucht, durch einen überfluteten Tunnel zu fahren und ertranken. In der Gemeinde Biot ertranken drei Menschen in einem Altersheim. Eine Frau kam auf einem Parkplatz in Cannes ums Leben. In der Stadt Antibes nördlich von Cannes starb eine Person auf einem Campingplatz.
Die Einsatzkräfte evakuierten mehrere überschwemmte Zeltplätze. Die Retter holten mit Helikoptern einige Camper von den Dächern ihrer Wohnmobile.
In Cannes und Nizza waren viele Strassen zeitweise unpassierbar. Auch Nizzas berühmte Uferstrasse Promenade des Anglais stand unter Wasser.
Einige Autos wurden ins Meer gespült. Zudem gab es ein riesiges Verkehrschaos. Eine Autobahn wurde gesperrt. Mehrere Züge konnten wegen Überschwemmungen nicht weiterfahren, Hunderte Reisende sassen in Toulon, Nizza und Cannes fest. Auch am Flughafen von Nizza strandeten mehr als 500 Passagiere.
Den Besitzern von zerstörten Häusern und den Angehörigen von Opfern sagte Präsident Hollande rasche Hilfe zu. Die Behörden richteten Notunterkünfte ein.
Rund 22'000 Haushalte mussten bis mindestens gestern Mittag ohne Strom auskommen.