Millionenbrand im Europapark Rust — Top-Manager Engelbert Gabriel verspricht:
«Wir bauen alles wieder auf»

Auch zwei Tage nach der Feuerkatastophe im Europa-Park Rust ist der Brand und die Verwüstung spürbar. Grosse Teile des holländischen und skandinavischen Themenbereichs fingen Feuer und auch die beliebte Wasserbahn «Piraten von Batavia» wurde zum Leid der Gäste vom Feuer niedergebrannt. Doch der Europa-Park ist optimistisch und auch die Gäste lassen sich die Stimmung nicht vermiesen.
Publiziert: 28.05.2018 um 22:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:50 Uhr
«Die Brandursache ist immer noch völlig unklar»
3:12
Das sagt die Geschäftsleitung zum Brand im Europa-Park:«Die Brandursache ist immer noch völlig unklar»
Stefan Bohrer (Text und Fotos)

Die Brandkatastrophe liegt im Europa-Park Rust noch immer in der Luft. Die Stätte um das Grossfeuer ist immer noch ein verwüsteter Ort – Sperrgebiet! Doch trotz des Infernos vom Samstag ist die Stimmung gut: Die Gäste laufen gelöst durch die Themenbereiche. Familien besuchen mit ihren Kleinen die Bahnen. Dazwischen gibts Leckereien, eine Pizza in «Italien», Crêpes in «Frankreich». Auch die Euro-Maus winkt weiter – und sorgt für strahlende Augen.

Die Besucher lassen sich nicht davon abhalten, in Europas beliebtestem Freizeitpark ihre Stunden zu verbringen. Auch wenn das grösste Drama in der 43-jährigen Geschichte des Europa-Parks allen Anlass dazu gäbe. 

Die Park-Leitung gibt sich kämpferisch

BLICK trifft Engelbert Gabriel, den Sprecher der Geschäftsleitung. Alles dreht sich um den verwüsteten Themenbereich «Holland». Und natürlich um die beliebte «Piraten von Batavia»-Bahn, die von den Flammen komplett zerstört wurde. Trotz des schweren Schlags ist Gabriel kämpferisch: «Wir werden ‹Holland› wieder aufbauen – keine Frage. Wir wissen, dass die Piraten-Bahn eine unserer beliebtesten Attraktionen war. Insbesondere für Familien.»

Er bestätigt: Auch für die Gründerfamilie Mack sei die Piraten-Bahn sehr wichtig. «Ihr Herz hing sehr stark daran.» Obwohl die Macks emotional extrem betroffen seien, entwickeln sie bereits wieder neue Konzepte und Strategien.

Laut Gerüchten fing das Kostümlager Feuer. Doch Gabriel entgegnet: «Nein, das ist nicht korrekt. Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, wo der Brand ausbrach.»

Die Gäste lassen sich die Stimmung nicht vermiesen

BLICK fragt bei den Gästen, wie sich der Brand auf die Stimmung auswirkt. Adrian Hagebuch aus Diegten BL sagt: «Brand hin oder her. Wir lassen uns unsere schöne Zeit hier nicht vermiesen.» Sein Kollege Michael Stebler trauert um die Piraten-Bahn: «Damit ist ein Stück Kindheit kaputtgegangen. Denn wir sind schon in den Europa-Park, als wir noch ganz klein waren.»

Auch Lorenz Grimm aus Münsingen BE lässt sich nicht vom Branddrama abhalten: «Es macht dennoch Spass, die Stimmung ist gut. Aber auch Grimm will die Piraten-Bahn zurück: «Sie fehlt mir sehr.»

Michael Braun ist mit Jonas und Annina Jost aus Aarau angereist. Die drei Aargauer gehören zu den Stammgästen: «Wir kommen jedes Jahr. Jetzt hoffen wir, dass es schon bald wieder eine neue Attraktion geben wird.»

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«Schade, dass man die Fjord-Rafting-Bahn nicht mehr nutzen kann.» Sara Graf mit ihren Eltern aus Bad Dürrheim (De)
Foto: STEFAN BOHRER

Schrecksekunden mitten in der Nacht

Thomas Dojic aus Engelberg OW erlebte einen ganz speziellen Schreckmoment. Er schlief mit seiner Freundin in der Nacht auf gestern im Hotel. «Um 4.30 Uhr mussten wir das Zimmer wegen eines Brandalarms verlassen. Ich dachte nur: ‹Nicht schon wieder!› Aber es war zum Glück nur ein Fehlalarm.»

Klar ist, dass sich die Europa-Park-Besitzer vom Feuer nicht unterkriegen lassen. Kein Frust in Rust. Die Euphorie bei den Besuchern ist ungebrochen. Sie werden wiederkommen.

3500 Gäste täglich aus Schweiz

Mit einer Fläche von 950'000 Quadratmetern ist der Europapark in Rust (D) der grösste Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. Allein 2017 strömten 5,6 Millionen Besucher zu den über 100 Attraktionen und den Shows. Zum Park gehören fünf Hotels, ein Campingplatz und ein Kino.

«Knapp die Hälfte der Gäste kommt aus Deutschland. Die Schweiz und Frankreich teilen sich mit etwa 22 Prozent den zweiten Rang», sagt Dieter Borer von Europapark Schweiz. Gut 3500 Schweizerinnen und Schweizer vergnügen sich täglich im Europapark. 

Insgesamt erwirtschaftet das Familien-Unternehmen, das 3600 Mitarbeiter beschäftigt, rund 350 Millionen Euro im Jahr. Für die Wartung und den Ausbau der Anlage nimmt die Mack-Familie aber auch wieder Geld in die Hand – bis 2011 rund 700 Millionen Euro. (aho)

Mit einer Fläche von 950'000 Quadratmetern ist der Europapark in Rust (D) der grösste Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. Allein 2017 strömten 5,6 Millionen Besucher zu den über 100 Attraktionen und den Shows. Zum Park gehören fünf Hotels, ein Campingplatz und ein Kino.

«Knapp die Hälfte der Gäste kommt aus Deutschland. Die Schweiz und Frankreich teilen sich mit etwa 22 Prozent den zweiten Rang», sagt Dieter Borer von Europapark Schweiz. Gut 3500 Schweizerinnen und Schweizer vergnügen sich täglich im Europapark. 

Insgesamt erwirtschaftet das Familien-Unternehmen, das 3600 Mitarbeiter beschäftigt, rund 350 Millionen Euro im Jahr. Für die Wartung und den Ausbau der Anlage nimmt die Mack-Familie aber auch wieder Geld in die Hand – bis 2011 rund 700 Millionen Euro. (aho)

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