John McAfee (74) macht erneut auf sich aufmerksam: Der Software-Unternehmer behauptet auf Twitter, angeblich in Norwegen verhaftet worden zu sein – weil er sich weigerte, eine Schutzmaske zu tragen. Der exzentrische McAfee war aber nicht gänzlich ohne Maske unterwegs, er trug nur ein etwas sonderbares Modell: Einen gebrauchten Frauentanga aus schwarzer Spitze!
Seine Erklärung: «Ich bestehe darauf, dass diese Maske die grösste Sicherheit bietet und werde auf keinen Fall etwas anderes tragen – meiner Gesundheit willen.» Seine Frau schreibt auf Twitter zur Meldung um seine angebliche Inhaftierung: «John wurde verhaftet. Ich wurde festgenommen.»
In mehreren Posts spricht McAfee über seine Verhaftung – und ist offenbar nicht ganz sicher, in welchem Land er sich befindet. Denn er schreibt in seinem ersten Beitrag von Norwegen, zeigt aber in einem weiteren Beitrag einen deutschen Polizisten auf einem Foto.
«Ich wurde in Norwegen verhaftet. Trivialer Fehler, aber warte noch auf Bürokraten.» Seine Frau, die kurzzeitig seinen Account übernommen hat, behauptet, er habe im Gefängnis – in Norwegen – Champagner bekommen, posiert aber auf dem entsprechenden Video am Flughafen Augsburg.
Polizei Augsburg widerspricht McAfee
Auf Anfrage von BLICK bestätigt die Augsburger Polizei zwar, dass McAfee einreisen wollte, jedoch wieder abreiste, weil er mehrere Tage in die Quarantäne hätte gehen müssen. Ein Polizeisprecher: «Eine Festnahme hat es nie gegeben». Auch der Champagner wurde nicht durch sie ausgehändigt.
McAfee meldet sich nach Stunden wieder auf Twitter – jetzt ist Norwegen plötzlich kein Thema mehr: «Ich wurde inhaftiert. Warum? Haben Katalonien besucht, bevor Europa Katalonien auf die Risikoliste gesetzt hat. Nach unserer Rückkehr in Deutschland wurden wir aufgefordert, Masken anzuziehen. Also zog ich meinen Tanga über. Sie forderten mich auf, die «falsche» Maske auszuziehen. Ich verweigerte das. Kampf. Gefängnis. Schwarzes Auge. Freispruch.»
Am 11. August teilt McAfee mit, dass er «aus der Haft» entlassen wurde und sich nun in Weissrussland befinde.
McAfee hat immer wieder Ärger mit dem Gesetz
John McAfee wurde 1945 in einem US-Militärstützpunkt in Grossbritannien geboren und hat eine lange Geschichte mit Gesetzeskonflikten in verschiedenen Ländern hinter sich. Zum ersten Mal machte er Schlagzeilen, als er 2012 von den Behörden als Hauptverdächtiger im Mordfall seines Nachbarn in Belize in das Visier genommen wurde.
Später wurde er in Guatemala gefasst, als er politisches Asyl suchte. Er wurde verhaftet, da er illegal das Land betrat und wurde später wahrscheinlich wieder in die USA deportiert. Eine Beteiligung am Mord an seinem Nachbar in Belize konnte ihm nie nachgewiesen werden.
Letzten Sommer wurden er und seine Frau in der Dominikanischen Republik festgenommen, weil sie mit einer Bootsladung an Feuerwaffen auf eine Insel zusteuerten. Bald floh er nach Litauen, wo er in einer «ultra-sicheren Einrichtung» ein Foto von sich postete.
McAfee strebt derzeit die Nominierung der Libertarian Party für den US-Präsidenten im Herbst an – nach einem fehlgeschlagenen Angebot im Jahr 2016. (myi)