Für den «Million Women March» in der US-Ostküsten-Stadt wurden am Nachmittag (MEZ) Hunderttausende Unterstützerinnen und Unterstützer erwartet. Angekündigt haben sich dort unter anderem die Sängerinnen Cher und Katy Perry sowie Hollywoodstar Scarlett Johansson.
Nach Angaben der Organisatorinnen wird es im ganzen Land rund 300 weitere Demonstrationen für Frauenrechte geben. Weltweit waren mehr als 600 Kundgebungen geplant.
Schweiz
Seit 11.00 Uhr findet auch in der Schweiz der einzige «Marsch für die Würde der Frauen» statt: In Genf haben sich rund 2500 Demonstranten und Demonstrantinnen versammelt. Auf dem Plakat einer Frau steht: «Dieses Kätzchen beisst!» Es ist eine Anspielung auf die berüchtigte Aussage von Donald Trump, man könne einer Frau einfach zwischen die Beine greifen, wenn man berühmt ist («grab her by the pussy»).
Auch wenn der neue US-Präsident in den Reden nicht namentlich genannt wird, richtet sich die Kundgebung auch gegen ihn. «Die Werte der Gleichheit, der Diversität und der Inklusion werden überall in Frage gestellt», warnt der britische Politologe Daniel Warner. Der Kampf dagegen habe gerade erst begonnen.
In einem verlesenen Grusswort richtete alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey einen Appell an junge Frauen, sich in der Politik auf lokaler und nationaler Ebene zu engagieren.
Der Protestmarsch führte bei eisigen Temperaturen von minus zwei Grad von einem Ufer entlang der Bucht zum anderen Ufer der Stadt Genf. Die Kundgebungsteilnehmenden trugen englischsprachige Plakate mit sich, unter anderem mit Parolen wie «Hass macht die USA nicht gross» oder «Widerstand ist eine Aufgabe, wenn die Ungerechtigkeit zum Gesetz wird».
Deutschland
Auch in Deutschlands Hauptstadt Berlin gingen Demonstrantinnen und Demonstranten aus Solidarität mit den Protestlern in Washington auf die Strasse.
Australien
Im australischen Sydney zogen etwa 3000 Frauen und Männer vom Hyde Park zum US-Konsulat. In Melbourne beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter 5000 Menschen an der Protest-Aktion. In Neuseeland nahmen laut der Organisatorin des Marsches in Wellington rund 2000 Menschen an Kundgebungen in vier Städten teil.
USA
Bereits am Freitag hatten weltweit Tausende gegen Trump protestiert. In Washington kam es am Rande der Amtseinführung zu Ausschreitungen, bei denen nach Angaben der Behörden mehr als 200 Menschen festgenommen wurden.
Indien
England
Tschechien
Spanien
Serbien
Frauenfeindliche Aussagen
Trump hat mit frauenfeindlichen Äusserungen für Empörung gesorgt. So tauchte im Wahlkampf ein Video von 2005 auf, in dem zu hören ist, wie er sich vulgär über Frauen äussert. Mehrere Frauen warfen ihm zudem sexuelle Belästigung vor.
Der 70-Jährige hat nicht nur mit seinen Äusserungen über Frauen, sondern auch mit zahlreichen Ausfällen gegen Einwanderer, Muslime, Menschen mit Behinderung oder Medien für Entsetzen gesorgt. Seine Doktrin «America First» («Amerika zuerst») sowie Pläne für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko und seine Kritik an Freihandelsabkommen oder der NATO sorgen für Verunsicherung.
Auch Männer demonstrieren
Die Frauen sind in ihrem Protest nicht alleine. Heute nahmen auch Männer im «Pee Pee Trump» T-Shirt an der Demo teil - und spielten damit auf die «Golden Shower»-Vorwürfe aus gegen Trump an. Er soll mit Prostituierten an Pinkelspielen teilgenommen haben. Infame Vorwürfe, die in keinster Weise bestätigt sind. (SDA/rey)