Jordan Holgerson (17) hätte sterben können, als ihre Freundin Taylor Smith (19) sie im vergangenen Sommer von einer hohen Brücke über einem Fluss schubste. Bei dem 18-Meter-Sturz erlitt Holgerson fünf gebrochene Rippen, eine Verletzung in der Lunge sowie Quetschungen in Luft- und Speiseröhre.
Die beiden einst besten Freundinnen landeten vor Gericht. Jetzt muss die Schubserin ins Gefängnis. Das Gericht in Clark County im US-Bundesstaat Washington verurteilte Smith wegen grobfahrlässiger Gefährdung zu zwei Tagen Haft und 38 Tagen gemeinnütziger Arbeit. Zudem muss die 19-Jährige eine Busse von 300 Dollar bezahlen, wie der Nachrichtensender NBC News berichtet.
«Hirnlose Tat»
Smith hatte sich schuldig bekannt und den Schubser als «hirnlose Tat» bezeichnet. «Ich habe mich mehrmals entschuldigen wollen. Ich wollte Jordan auch im Spital besuchen, aber wurde weggeschickt», sagte sie vor Gericht. «Nie hatte ich die Absicht, ihr weh zu tun.»
Der verhängnisvolle Brücken-Sturz wurde von Augenzeugen gefilmt. Das Handy wurde zu einem Viral-Hit im Internet.
Emotionale Gerichtsverhandlung
Holgerson brach vor Gericht in Tränen aus, als sie den Vorfall aus ihrer Sicht schildern sollte. Ihr Anwalt musste schliesslich ihr Statement vorlesen. «Als man mich aus dem Wasser zog, dachte ich, dass ich sterben muss», hiess es darin. «Ich konnte nicht atmen.» Sie habe immer noch Angst und Panikattacken, brauche Psychotherapie.
Nach der Urteilsverkündung brach auch Smith in Tränen aus. Sie wurde weinend und in Handschellen aus dem Gerichtsgebäude gebracht. (noo)