Migration
OECD ruft Industriestaaten zu besserer Flüchtlingsintegration auf

Paris – Die OECD hat die Industriestaaten zu einer besseren Integration von Flüchtlingen aufgerufen. Viele in Europa angekommene Flüchtlinge würden wegen der Unsicherheit in ihren Heimatländern vermutlich über längere Zeit bleiben.
Publiziert: 29.06.2017 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:05 Uhr
Anfangspunkt für Asylbewerber - Empfangs- und Verfahrenszentrum in Chiasso (Archiv)
Foto: KEYSTONE/TI-PRESS/CARLO REGUZZI

Deswegen sei jetzt die zentrale Herausforderung, diese Menschen in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren, hielt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem am Donnerstag in Paris vorgestellten Internationalen Migrationsausblick 2017 fest.

«Der Höhepunkt der Flüchtlingskrise liegt hinter uns», erklärte der OECD-Direktor für Beschäftigung, Arbeit und Soziales, Stefano Scarpetta. So seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 72'000 Flüchtlinge an Europas Küsten angekommen - zwölfmal weniger als im zweiten Halbjahr 2015. Jetzt müsse der Fokus darauf gelegt werden, den Menschen bei der Integration zu helfen.

«Die Integration von Migranten und ihren Kindern - Flüchtlinge eingeschlossen - ist eine zentrale Aufgabe, um eine Zukunft in Wohlstand für alle zu sichern», erklärte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. Notwendig ist der Organisation zufolge eine Neuausrichtung der Politik in den einzelnen Ländern, aber auch der internationalen Kooperation.

Als positive Beispiele werden Integrationsprogramme in Schweden und das Integrationsgesetz in Deutschland genannt. In anderen Ländern gebe es noch Nachholbedarf.

Im gesamten OECD-Raum wurden dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr 1,6 Millionen Asylanträge gestellt. An der Spitze stand Deutschland mit mehr als 720'000 Erstanträgen, gefolgt von den USA mit 260'000 Erstanträgen und Italien mit 120'000 Erstanträgen.

Der Anteil von neuen Asylbewerbern in den Jahren 2015 und 2016 an der jeweiligen Gesamtbevölkerungszahl liegt gemäss OECD in Schweden am höchsten. Dort beträgt er 1,83 Prozent, gefolgt von Österreich (1,47), Deutschland (1,44) und die Schweiz (0,77). Der OECD-Raum umfasst 35 Industrienationen und aufstrebende Schwellenländer weltweit, von Neuseeland über Japan nach Europa bis zu den USA.

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