Migration
Migranten schicken deutlich mehr Geld in ihre Heimat als früher

New York – Die von Migranten in ihre Heimatländer geschickten Geldsummen haben sich einem UNO-Bericht zufolge über die vergangenen zehn Jahre deutlich erhöht. Sie nahmen seit 2007 um 50 Prozent auf 445 Milliarden Dollar zu.
Publiziert: 14.06.2017 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:12 Uhr
Migranten schicken 445 Milliarden Dollar nachhause (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/AP/VAHID SALEMI

2007 waren noch insgesamt rund 296 Milliarden Dollar in 144 Entwicklungsländer geschickt worden, wie aus einem am Mittwoch in New York vorgestellten Bericht des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (Ifad), einer UNO-Sonderorganisation, hervorgeht. Am deutlichsten, nämlich um 87 Prozent, stiegen die Überweisungen nach Asien an.

Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Menschen, die aus den Entwicklungsländern, wo das Geld ankam, ausgewandert seien, um 28 Prozent gestiegen. Insgesamt versorgen derzeit rund 200 Millionen Migranten, die in anderen Ländern arbeiten, rund 800 Millionen Familienmitglieder weltweit. Die Migranten verdienen dem Bericht zufolge rund drei Billionen Dollar, wovon 85 Prozent in ihren Gastländern bleiben.

Rund die Hälfte des Geldes wird aus zehn Ländern geschickt - aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Katar, den USA, Russland, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien. Das meiste Geld kommt in China, Indien und den Philippinen an.

Insgesamt kommen mehr als 80 Prozent des Geldes in 23 Ländern an, 55 Prozent des Geldes in Asien. In 100 Ländern kommen mehr als 100 Millionen Dollar im Jahr an. Für all das müssen allerdings Überweisungskosten von jährlich rund 30 Milliarden Dollar gezahlt werden.

«Es geht nicht um das Geld, das nach Hause geschickt wird, sondern um den Einfluss, den das auf die Leben von Menschen hat», sagte Ifad-Präsident Gilbert Houngbo. Die kleinen Summen von 200 oder 300 Dollar, die jeder Migrant nach Hause schicke, bedeuteten rund 60 Prozent der Einkommen von Familien. «Und das macht für ihre Leben einen grossen Unterschied», sagte Houngbo weiter.

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