Das wallende Haar von Michelle Obama (51) hat in der muslimischen Welt Empörung ausgelöst. Beim Besuch des neuen Königs Salman (79) in Saudi-Arabien weigerten sich einige seiner Gefolgsleute sogar, der amerikanischen First Lady die Hand zu reichen. Grund: Sie trug keine Kopfbedeckung.
Anders tönt es nun bei den Muslimen in den USA. Journalistin Asra Q. Nomani schreibt in einer Kolumne in der «New York Daily News»: «Als amerikanische muslimische Feministin betrachte ich das Auftreten von Michelle Obama als einen wichtigen symbolischen Moment. Es ist ein Zeichen gegen den fundamentalen Islam, der die Frauen, die Freiheit sowie die Menschenrechte unterdrückt.»
Auch die Schweiz hatte ihre Kopftuch-Affäre. 2008 verhüllte die damalige Bundesrätin Micheline Calmy-Rey (heute 69) im Iran ihr Haar vor Präsident Mahmud Ahmadinedschad.
Der weisse Schleier sorgte für Kritik: Moderne Muslime in der Schweiz zeigten sich enttäuscht. Auch FDP-Ständerätin Christine Egerszegi (66) sagte damals: «Ich verstehe Micheline Calmy-Reys Beweggründe nicht. Es ist unnötig, ein Kopftuch zu tragen.» Egerszegi freut sich über Michelle Obamas selbstbewussten Auftritt in Saudi-Arabien. Die Aargauerin hatte 2007 als höchste Schweizerin den saudischen König ebenfalls ohne Kopftuch besucht. Zu BLICK sagt die Politikerin: «Wir dürfen unsere Tradition nicht verleugnen. Wenn wir in der Schweiz Staatsgäste empfangen, kleiden sich die auch auf ihre Weise.»