Die Bilder der Amtseinführung von Donald Trump (74) sind vielen noch präsent: US-Präsident Barack Obama (59) und First Lady Michelle (56) übergeben 2017 in einer feierlichen Zeremonie das Weisse Haus an Donald und Melania Trump (50). Michelle Obama lässt sich nichts anmerken, aber in ihr brodelt es gewaltig
Auf Instagram offenbart die ehemalige First Lady jetzt, wie sie sich damals gefühlt hat. «Nichts davon war einfach für mich», schreibt Obama. Am meisten ärgerte sie das haltlose Gerücht, das Trump über ihren Mann verbreitete: Barack Obama sei kein US-Bürger. Trump verlangte sogar eine Geburtsurkunde von Obama.
«Donald Trump hatte rassistische Lügen über meinen Mann verbreitet, die meine Familie in Gefahr gebracht hatten», schreibt Michelle Obama. «Das war nichts, was ich bereit war, zu verzeihen.»
«Ich war verletzt und enttäuscht»
Entsprechend hoch war damals die Hoffnung von Michelle Obama, dass Hillary Clinton (73) das Rennen macht. Ihre Niederlage traf die ehemalige First Lady hart: «Ich war verletzt und enttäuscht», schreibt Obama. «Aber die Stimmen waren gezählt, und Trump hatte gewonnen.»
Trotzdem habe sie getan, was von ihr verlangt wurde. «Ich wusste, dass ich um unseres Landes Willen die Kraft und die Reife finden musste, meinen Zorn beiseitezulegen», schreibt Obama. Deshalb habe sie Melania Trump ins Weisse Haus eingeladen und mit ihr über Kindererziehung und Sicherheitsfragen geplaudert.
Sie wollte dem neuen Präsidentenpaar «einen respektvollen, nahtlosen Machtwechsel» ermöglichen, schreibt Obama – «eines der Markenzeichen der amerikanischen Demokratie». Eine vergleichbare Einladung von Melania Trump an Joe Bidens Ehefrau Jill lässt noch auf sich warten.
So gross kann ein Ego gar nicht sein
Donald und Melania Trump scheinen ein anderes Demokratieverständnis zu haben. Donald Trump versucht noch immer, an der Macht festzuhalten, und verneint die Wahl von Joe Biden zum neuen Präsidenten vehement.
Auch dazu äussert sich die ehemalige First Lady Obama: «Unsere Demokratie ist so viel grösser als das Ego von irgend jemandem», schreibt sie. Obama ermutigt alle Amerikaner, «den Wahlprozess zu würdigen und ihren Teil dazu beizutragen, einen reibungslosen Machtwechsel zu fördern.» So, wie es die amtierenden Präsidenten im Lauf der Geschichte immer getan hätten. (hac)