Das am Mittwoch auf La Réunion gefundene Flugzeugteil sei als Flügelklappe einer Boeing 777 identifiziert worden, sagt der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai. Derzeit wird nur ein Flugzeug dieses Typs vermisst: Die Maschine, die im März 2014 für Flug MH370 eingesetzt wurde.
Hans-Georg Herbig, Geologe an der Universität Köln, glaubt, anhand der auf dem Wrackteil gefundenen Muscheln könne auf den Absturzort geschlossen werden. «Es war übersät mit Entenmuscheln, voraussichtlich von der Gattung Lepas.»
Herbig: «Ich denke, wir könnten über die unterschiedlichen Arten von Lepas, die dieses Wrackteil besiedeln, möglicherweise sehr gute Hinweise auf den Absturzort finden.» Man könne sagen, ob er in kälteren Bereichen des südlichen Indischen Ozeans vor der Westküste von Australien war oder aber im tropischen Bereich.
Werde die Art Lepas Australis am Wrack gefunden, erklärt der Geologe, «können wir sicher nachweisen, dass der Absturzort in kühlen südlichen Meeresbereichen westlich von Australien gelegen hat».
Weitere Funde
In den vergangenen Tagen wurden auf La Réunion mehrere weitere auffällige Funde gemacht, wobei ebenfalls unklar ist, ob sie wirklich zu dem vermissten Flugzeug gehören. Entdeckt wurden etwa eine Waschmittelflasche mit indonesischer Aufschrift, eine chinesische Wasserflasche sowie ein Haarmittel-Fläschchen mit asiatischen Schriftzeichen. 153 Passagiere des Flugs waren Chinesen, sieben waren Indonesier.
Ermittler gehen davon aus, dass Flug MH370, der eigentlich von Kuala Lumpur nach Peking führen sollte, im südlichen Indischen Ozean abstürzte - möglicherweise westlich der australischen Stadt Perth, etwa 4000 Kilometer von der jetzigen Fundstelle entfernt. Das Flugzeug mit 239 Menschen an Bord verschwand am 8. März 2014 vom Radar. (noo/SDA)