Sie haben uns in den letzten zwölf Monaten umgetrieben, die Fragen nach dem Verbleib und dem Schicksal der beiden «Malaysia Airlines»-Flugzeuge. Ebenso brisant: Der Fall um Sprint-Star Oscar Pistorius, der seine Freundin Reeva Steenkamp auf dem Gewissen hat. Blick.ch sagt, wies bei den grossen Rätseln des Jahres 2014 derzeit aussieht. Wie ist der Stand bei…
… MH370?
Die Boeing 777 der «Malaysia Airlines» bleibt weiterhin verschwunden. Der Spekulationen und Verschwörungstheorien tut dies indes keinen Abbruch. Diese Woche hat sich der Autor Marc Dugain, ehemaliger Chef der regionalen französischen Fluggesellschaft «Proteus Airlines» zu Wort gemeldet.
Die Amerikaner hätten das Flugzeug abgeschossen, weil es einer Militärbasis im Indischen Ozean zu nahe gekommen sei, spekuliert er in «Paris Match». Die Maschine könnte vom Armeestützpunkt auf dem Atoll Diego Garcia aus Angst vor einem Terroranschlag vom Himmel geholt worden sein.
«Es ist eine extrem schlagkräftige Militärbasis», sagt Dugain. «Es ist überraschend, dass die Amerikaner jede Spur von der Maschine verloren haben sollen. Ohne wie ein Verschwörungstheoretiker klingen zu wollen, es ist eine Möglichkeit, dass die USA das Flugzeug gestoppt haben.»
Er frage sich, wie «in unser technologisierten Welt» ein 63-Meter-Flugzeug einfach so verschwinden könne, so Dugain.
Die Maschine könnte zum Beispiel von Hackern aus der Ferne gekapert und ferngesteuert worden
Die US-Regierung hat mehrfach kategorisch verneint, dass die MH370 in die Nähe der 1700-Mann-Basis gekommen sei.
Die MH370 war am 8. März mit 239 Menschen aus 15 Ländern an Bord verschollen. Eine aufwendige Suchaktion unter australischer Leitung brachte kein Ergebnis. Die Boeing bleibt verschwunden.
…MH17?
Am 17. Juli wurde über der Ostukraine die «Malaysia Airlines»-Maschine MH17 abgeschossen, mit 298 Personen an Bord.
700 Körper- und Knochenteile sind immer noch nicht identifiziert. «Wir sind in der glücklichen Lage, dass ein grosser Teil seines Körpers bereits sichergestellt werden konnte», sagt Jeremy Pocock, dessen Sohn Ben mit dem Unglücksflieger abstürzte, der «BBC».
«Aber es wird weitere Identifikations-Runden geben, auch für unsere Familie», sagt Pocock. «Und vielen anderen Familien wird es auch so gehen.» Bis im April oder im Mai, so rechnen die Behörden, dürfte es dauern, bis alle sterblichen Überreste zugeordnet sind.
Weil der grosse Teil der Opfer aus den Niederlanden stammt, sind niederländische Ermittler für die Identifikation der Leichenteile verantwortlich.
Wer für den Abschuss von MH17 verantwortlich ist, ist derweil weiterhin nicht abschliessend geklärt. Die ukrainische Regierung macht pro-russische Separatisten dafür verantwortlich. Moskau weist dagegen jede Verbindung zu der Tat von sich.
Eine neue Verschwörungstheorie liefert die russische Zeitung «Komsomolskaja Prawda»: Sie präsentiert einen anonymen Informanten, der behauptet, MH17 sei von einem ukrainischen Kampfjet des Typs Suchoi Su-25 abgeschossen worden.
…Oscar Pistorius?
Eins ist sicher: Oscar Pistorius (28) hat am Valentinstag 2013 seine Freundin Reeva Steenkamp (†30) erschossen. Ein südafrikanisches Gericht hat den unterschenkelamputierten Olympia-Helden wegen Totschlags zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.
Er habe Steenkamp für einen Einbrecher gehalten und in Panik durch die Toilettentür geschossen. Der Staatsanwaltschaft reicht die Verurteilung nicht: Sie will Pistorius wegen Mord hinter Gittern sehen und hat Berufung eingelegt.
Jetzt meldet sich die Mutter des toten Models zu Wort. Sie habe Pistorius «auf christliche Weise» vergeben, sagt June Steenkamp «NBC News».
Aber sie habe immer noch eine Reihe von offenen Fragen. «Ich konnte mit der Sache noch nicht abschliessen. Wenn jemand Reeva auf die Erde zurückzaubern könnte, dann könnte ich einen Schlussstrich ziehen», sagt sie.
«Er hat ihr alles weggenommen. Das Enkelkind, das sie uns geschenkt hätte. Ihre Hochzeit. Ihre Karriere. Er hat ihr und uns das genommen.»
Der Fall sei nicht gelöst. «Es fehlen noch grosse Stücke des Puzzles», sagt Steenkamp. «Wir kennen die Wahrheit noch nicht.» Auch der Fall Pistorius wird uns 2015 weiter beschäftigen.