Nach einer Anti-Rassismus-Demonstration in der britischen Stadt Reading ist es zu einer Messerstecherei gekommen. Mehrere Menschen wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Mehrere Stunden nach der Attacke bestätigte die Polizei drei Todesfälle. Zwei Menschen verbleiben mit Verletzungen in Spitalpflege.
Die Polizei nahm am Tatort einen 25-jährigen Libyer fest, der gegen 20 Uhr MESZ in Forbury Gardens auf seine Opfer eingestochen hatte. Die Polizei von Thames Valley schrieb auf Twitter weiter, es sei unklar, ob dieser in Verbindung mit der Demonstration der Bewegung Black Lives Matter stand. Die Messerstecherei hatte sich in einem Park rund zwei Stunden nach dem Protest ereignet.
Die Behörden haben den Angriff inzwischen als terroristisch eingestuft. Die Ermittler werden bei ihrer Arbeit durch Kollegen aus der Antiterror-Abteilung unterstützt. Inzwischen scheint auch erwiesen, dass kein Zusammenhang zur Anti-Rassismus-Demonstration bestand.
Täter schrie mit Messer in der Hand
Premierminister Boris Johnson (56) dankte allen Einsatzkräften. Die britische Innenministerin Priti Patel (48) schrieb auf Twitter, sie sei «zutiefst besorgt».
Die Tat habe sich folgendermassen zugetragen: «Der Park war ziemlich voll, viele Leute sassen dort herum und tranken mit Freunden, als eine einzelne Person durchging und einige unverständliche Worte schrie», zitierte die Nachrichtenagentur «PA» einen Augenzeugen. Der Mann sei auf eine Gruppe von etwa zehn Personen zugegangen und habe drei von ihnen in Hals und Oberkörper gestochen. Dann sei er zu einer anderen Gruppe gerannt und habe eine Person am Nacken verletzt.
Reading liegt rund 70 Kilometer westlich von London, dort leben rund 160'000 Menschen. Der Vorsitzende des Stadtrats, Jason Brock, schrieb auf Twitter: «Bitte halten Sie sich von dem Gebiet fern, da die Polizei mit einem ernsten Zwischenfall befasst ist.» (SDA)