Am vergangenen Donnerstag schockt eine Messer-Attacke ganz Frankreich. Vier Polizisten werden von ihrem Arbeitskollegen Mickaël H.* mit einem Keramikmesser getötet. Der Blutrausch des 45-jährigen Angreifers wird erst durch die gezielten Schüsse eines weiteren Polizisten gestoppt werden (BLICK berichtete).
Mickaël H. erliegt seinen Schussverletzungen, offen bleiben aber zunächst viele Fragen. Vermutet werden psychische Probleme. Der Täter war seit seiner Kindheit taub. Auch seine Frau ist schwerhörig. Nach der schrecklichen Tat ihres Mannes gibt sie zu Protokoll, dass H. «Stimmen gehört» und eine «Demenzkrise» erlitten hatte.
H. hatte Kontakt zu Salafisten
Nun aber verdichten sich die Anzeichen, dass es sich bei dem Messer-Angriff von Mickaël H. um einen islamistischen Terroranschlag handelt. So soll H. vor mehr als zehn Jahren zum Islam konvertiert sein und sich in der letzten Zeit wahrnehmbar radikalisiert haben.
Am Samstag gab Chefermittler Jean-François Ricard an einer Pressekonferenz bekannt, dass H. auch Kontakt zu mutmasslichen Salafisten gehabt haben soll. Erste Ermittlungen hätten ergeben, dass der Täter bestimmten Taten zugestimmt habe, «die im Namen dieser Religion begangen wurden», sagte Ricard.
Unter anderem habe H. den von Islamisten verübten Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitung «Charlie Hebdo» im Jahr 2015 gutgeheissen, bei dem zwölf Menschen getötet wurden. Auch habe er den Wunsch geäussert, Kontakte zu Frauen einzuschränken, und vor einigen Monaten seine Bekleidungsgewohnheiten geändert.
Frau bleibt in Gewahrsam
Weiter in Gewahrsam bleibt die Frau von H. Sie war am Donnerstag kurz nach der Tat in Paris festgenommen worden. Gestern wurde zudem bekannt gegeben, dass die Anti-Terror-Fahnder der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen in dem Fall übernommen hätten. (cat/SDA)