Das Treffen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit den Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD dauerte mehr als zwei Stunden. Über die Ergebnisse wird geschwiegen.
Steinmeier wollte in seinem Amtssitz Schloss Bellevue in Berlin mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Horst Seehofer und SPD-Chef Martin Schulz die Möglichkeiten einer Regierungsbildung ausloten.
Genug geredet
Äusserungen über den Verlauf wurden nicht erwartet. Steinmeier beendet damit eine Serie von Unterredungen, die er nach dem Scheitern der Sondierungen für eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen begonnen hatte.
Steinmeier hatte nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen in einer ungewöhnlichen Ansprache an die Verantwortung der Parteien appelliert. Diese könnten sie «nicht einfach an die Wählerinnen und Wähler zurückgeben».
Demonstranten gegen Glyphosat
Nachdem die SPD zunächst den Gang in die Opposition beschlossen hatte, schliesst sie mittlerweile eine Koalition mit der Union nicht mehr grundsätzlich aus. Zuletzt hatte aber der Alleingang von CSU- Agrarminister Christian Schmidt, der in Brüssel für die weitere Zulassung des Unkrautgifts Glyphosat gestimmt hatte, das Klima zwischen Union und SPD wieder stark belastet.
Vor dem Schloss demonstrierten etwa 100 Menschen gegen die weitere Zulassung des Unkraufgiftes Glyphosat - mit Rufen wie «Hopp, Hopp, Hopp - Glyphosat stopp.»