«Wir achten die Menschenwürde jedes einzelnen», sagte Merkel am Montag zu Beginn ihrer traditionellen Sommerpressekonferenz in Berlin. Die Kanzlerin betonte, dass viele der Flüchtlinge auf dem Weg nach Deutschland Situationen und Ängste hätten aushalten müssen, «die uns schlicht zusammenbrechen liessen».
Es gebe «Gräueltaten», wie den Tod von über 70 Menschen in einem Lastwagen in Österreich, «die man gar nicht fassen kann». Merkel bekräftigte das Grundrecht politisch Verfolgter auf Asyl.
Ausdrücklich wandte sich die Kanzlerin gegen fremdenfeindliche Hetze und warnte vor Mitläufertum. Gegen Pöbler und Gewalttäter werde «mit der ganzen Härte des Rechtsstaates» vorgegangen. «Wir wenden uns gegen die, die zu Demonstrationen mit ihren Hassgesängen aufrufen.»
Merkel wiederholte in dem Zusammenhang eine Formulierung aus ihrer Neujahrsansprache an die Adresse derer, «die auch heute aus welchen Gründen auch immer bei solchen Demonstrationen mitlaufen: Folgen Sie denen nicht, die zu solchen Demonstrationen aufrufen.» Zu oft seien «Vorurteile», «Kälte» und «sogar Hass» in deren Herzen. «Halten Sie Abstand», fügte die Regierungschefin hinzu.
Merkel hob aber auch hervor, dass Deutschland trotz der fremdenfeindlichen Ausschreitungen «in guter Verfassung» sei. Die Zahl der Helfer «überragt die Zahl der Hetzer und Fremdenfeinde um ein Vielfaches». Deswegen sei sie «stolz und dankbar». (SDA)