Ein Knistern schneidet die Worte ab, die Live-Übertragung stockt oder das Mikrofon ist ganz ausgeschaltet: Technische Unannehmlichkeiten sind bei Video-Konferenzen vorprogrammiert. Das ist auch bei Staatschefs nicht anders, wie sich am Freitag zeigte.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lud sämtliche Führungsspitzen rund um den Globus zum Video-Chat mit dem Programm Zoom ein. Bei dieser Gelegenheit kündigte die WHO eine weltweite Kooperation für die Forschung an Wirkstoffen gegen das Coronavirus an.
Gerne dazu äussern wollte sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch das Mikrofon wollte nicht mitmachen. «Can you hear me now?», erkundigte sie sich, «können Sie mich hören?» Nach den anfänglichen Audio-Problemen, spulte Merkel den Live-Auftritt aber routiniert ab.
«Könnt ihr Stummschaltung aufheben?»
Führungsspitzen rund um den Globus nahmen gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an einer
Der französische Präsident Emmanuel Macron kam weniger souverän rüber: die Leinwand hinter ihm hing etwas schief, er gestikulierte stark und schien dabei mehrfach fast in den Bildschirm zu boxen.
Ein arabischer Politiker war ewig auf dem Bildschirm eingefroren, bei Melinda Gates von der Gates-Stiftung war Lippenlesen gefragt – der Ton fiel gänzlich aus. «Könnt ihr mal die Stummschaltung aufheben?», fragte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus an anderer Stelle und versuchte persönlich, über technische Hürden zu helfen.
Pokale oder Klavier im Hintergrund
Die meisten Staatschefs setzten sich für die Konferenz vor einen Hintergrung mit den eigenen Fahnen. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte und der spanische Regierungschef Pedro Sánchez waren besonders telegen in Szene gesetzt: an Rednerpults stehend, fast wie in normalen Zeiten.
Der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, zeigte sich vor einer Schrankwand mit Pokalen, die norwegische Regierungschefin Erna Solberg mit einer Grünpflanze.
Ein Klavier, eine riesige afrikanische Maske, eine unaufgeräumte Fensterbank mit Dokumentenbergen, Bücherregale, Sofaecken, dazu Papiergeraschel – insgesamt war es ein bisschen wie bei jedermann in Coronazeiten. (hah/SDA)