Dies steht in einem am Donnerstag veröffentlichten, fast 70-seitigen Bericht des Afghanistan Analysts Networks mit dem Titel «Kafka in Kuba - Afghanische Erfahrungen in Guantánamo». Wer sich durch die Dokumente zu den Gefangenen arbeite, «betrete eine Welt seltsamer, vager Anschuldigungen voller Hörensagen, geheimer Beweise, schlechter Übersetzungen, schwerer faktischer Fehler und unter Folter erhaltener Aussagen», schreibt die Autorin Kate Clark.
Afghanen machten in dem Lager, das noch immer nicht geschlossen ist, den grössten Teil der Gefangenen aus: 220 der 781 Männer. Der Bericht schaut auf die acht am längsten inhaftierten Afghanen. Fünf sind noch auf Kuba. Für keinen hätten die USA Beweise für die Annahme vorlegen können, dass sie zu den «Schlimmsten der Schlimmen» gehörten.
Die meisten waren bereits 2002 und 2003 im Lager angekommen - eine Zeit, in der die USA, so der Bericht, «verzweifelt auf der Suche nach Informationen» über den Verbleib des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden waren. «Sie haben letztlich viele unschuldige Afghanen festgenommen.»
Der Bericht argumentiert, dass die massenhaften willkürlichen Gefangennahmen in der Frühzeit der US-geführten Militärintervention ein wichtiger Faktor für die Radikalisierung einiger Afghanen waren.