Auch Gbagbos Mitangeklagter, sein ehemaliger Milizenchef und Jugendminister, Charles Blé Goudé, erklärte sich für unschuldig. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl 2010 zur Last gelegt.
Beim blutigen Machtkampf mit Gbagbos Rivalen, dem heutigen Staatschef Alassane Ouattara, wurden im westafrikanischen Land bis Mai 2011 mehr als 3000 Menschen getötet.
Vor dem Gerichtsgebäude in Den Haag fanden sich hunderte Unterstützer von Gbagbo und Goudé aus der grossen ivorischen Diaspora ein. Sie hatten Trommeln und Fahnen dabei und forderten in Sprechchören die Freilassung der beiden Angeklagten.
Gbagbo befindet sich seit November 2011 im Gewahrsam des Haager Gerichts. Goudé war im Januar 2013 in Ghana festgenommen und anschliessend ausgeliefert worden.
Beim ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl im Oktober 2010 war Gbagbo mit gut 38 Prozent der Stimmen und fast sechs Prozentpunkten Vorsprung vor Ouattara auf dem ersten Platz gelandet. In der Stichwahl Ende November 2010 kam Ouattara amtlichen Angaben zufolge auf gut 54 Prozent, Gbagbo auf knapp 46 Prozent. Gefolgsleute von Gbagbo erklärten das Ergebnis wegen Unregelmässigkeiten im Norden aber für ungültig.
Gbagbo hielt sich noch monatelang im Präsidentenamt, obwohl Ouattaras Kämpfer in der Endphase sowohl von Truppen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich als auch von UNO-Soldaten unterstützt wurden.
Gbagbos Anhänger werfen Paris vor, seinen Sturz orchestriert zu haben. Sie beschuldigen den ICC der Parteilichkeit, weil er nicht gegen das Lager von Ouattara ermittelt.
Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden von beiden Lagern Verbrechen verübt. Ouattara wurde bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Oktober für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt.