Ein schweres Unglück hat am Sonntag einen Fasnachtsumzug im baden-württembergischen Kehl beendet: Sieben Menschen wurden beim Brand eines Umzugswagens verletzt, mindestens einer davon schwer, wie die Polizei in Offenburg mitteilte. Der Umzug, den mehrere Zehntausend Menschen vom Strassenrand aus verfolgten, wurde abgebrochen.
Um sich vor den Flammen zu retten, sprangen mehrere Menschen, die sich auf dem Anhänger des Umzugswagens einer Fastnachtsgruppe aus Glottertal befanden, auf die Strasse.
Das Feuer brach nach Auskunft der Stadt Kehl im Innenraum des Wagens aus, der ein Schiff darstellte. Der Umzugswagen wurde laut Polizei stark beschädigt. Die Stadt teilte mit, das wegen des Brandes schwer verletzte Opfer sei mit einem Rettungshelikopter in eine Klinik geflogen worden.
Verpuffung als Auslöser
Nach Auskunft der Stadt Kehl konnte der Hubschrauber zunächst nicht am Ort des Notfalls landen, sondern kreiste darüber und wich schliesslich auf den Flugplatz Sundheim aus. Der ausgebrannte Umzugswagen wurde um kurz nach 17.00 Uhr abtransportiert.
Als Ursache des Feuers nannte die Polizei die Verpuffung eines Aggregats auf einem Anhänger um kurz nach 15 Uhr. Dies hatte den Brand zur Folge. Die Feuerwehr löschte das Feuer nach Auskunft der Polizei zeitnah. Die Kehler Feuerwehr war mit 16 Einsatzkräften vor Ort. Über die Höhe des Schadens konnte die Polizei noch keine Auskunft geben. Die Beamten des Polizeireviers Kehl nahmen die Ermittlungen auf.
Der Umzug hatte laut Stadt um 13.30 Uhr als fröhliches und ausgelassenes Fest begonnen. «Als der Festwagen in Brand geriet, hatte gerade ein gutes Drittel der 95 Gruppen die Tribüne auf dem Marktplatz passiert.»
Grossaufgebot an Rettungskräften
Um ein Chaos zu vermeiden, hätten Stadtspitze und der Förderverein Kehler Fastnacht vereinbart, dass im Narrendorf auf dem Marktplatz und im Bereich vor dem Rathaus Musik sowie Getränke- und Essensverkauf noch bis 18 Uhr weitergehen konnten.
Anwohner Jan Fritzsche beschreibt, was sich gegen 15 Uhr abgespielt habe: «Man hat eine Detonation gehört, und dann hat es auf einmal ordentlich angefangen zu brennen. Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen sind gleich gekommen. Die Leute wurden hier erst mal evakuiert und dann wurde das Feuer gelöscht. Es war schon ziemlich heiss hier.» (SDA)