Ein Autofahrer ist am Samstagabend (Ortszeit) mit seinem SUV in eine Menge Festivalbesucher im kanadischen Vancouver gerast. Neun Personen wurden getötet und zahlreiche weitere verletzt, nachdem ein Fahrer am Abend kurz nach 20 Uhr bei einem Strassenfest an der Ecke East 41st Avenue und Fraser in eine Menschenmenge fuhr. Das teilte die Polizei auf X mit.
«So etwas sind wir hier nicht gewohnt», sagte Polizeichef des Vancouver Police Department Steve Rai und drückte den Angehörigen sein Beileid aus. Die Verletzten wurden in mehrere Spitäler eingeliefert. Die Situation entwickle sich aber noch. Klar sei aber: «Es besteht keine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit.»
Man sei zum aktuellen Zeitpunkt zuversichtlich, dass es sich nicht um einen Terrorakt handele, schrieb die Polizei Vancouver auf der Plattform X. Der Fahrer des Wagens, ein 30-jähriger Mann aus Vancouver, befinde sich in Gewahrsam, teilte die Polizei mit. Warum er in die Menge raste, sei derzeit noch unklar.
«Dann schaute ich hoch und da flogen Leute herum»
Die Festivalbesucher feierten den Lapu Lapu Day. Lapu Lapu ist ein philippinischer Nationalheld. Er verhinderte 1521 die Kolonialisierung des Archipels. Seit 2023 ist der 27. April in der kanadischen Provinz British Columbia offiziell der Lapu-Lapu-Tag.
Ein Radiosender berichtete unter Berufung auf einen Augenzeugen, plötzlich seien Schreie zu hören gewesen, als ein Geländewagen durch die Menge gefahren sei und mehr als ein Dutzend Menschen angefahren habe. Der Fahrer soll versucht haben, zu Fuss zu fliehen. Er sei aber von mehreren Personen am Tatort festgehalten worden. Wie die «Vancouver Sun» berichtet, soll sich der Fahrer dabei bei Passanten entschuldigt haben. Auf Fotos war ein schwarzes Auto mit beschädigter Front zu sehen, das Polizisten untersuchen.
Der Besitzer eines Foodtrucks erlebte die Szenerie aus unmittelbarere Nähe. Den Fahrer habe er nicht gesehen, er habe nur das Aufheulen eines Motors gehört, sagte er der Vancouver Post. «Dann schaute ich hoch und da flogen Leute herum. Es ging einfach so verdammt schnell. Ich stieg aus meinem Imbisswagen, schaute die Strasse hinunter und sah überall Leichen.»
Der Imbissstand-Besitzer sagte, er wisse nicht genau, wie der Lastwagen angehalten wurde, sagte aber, er habe gesehen, wie ein Mann festgenommen wurde, und die Polizei habe umgehend reagiert und den Bereich abgesperrt.
Anteilnahme aus der Politik
Der Bürgermeister von Vancouver, Ken Sim, sagte Medienberichten zufolge, er sei schockiert und traurig über den schrecklichen Vorfall. «Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei der philippinischen Gemeinschaft in Vancouver in dieser unglaublich schwierigen Zeit.»
Der kanadische Premierminister Mark Carney (60) drückte den Angehörigen der Opfer auf X sein Beileid aus. «Wir beobachten die Situation aufmerksam und sind unseren Ersthelfern für ihr schnelles Handeln dankbar», so Carney weiter.
Auch der Chef der Konservativen, Pierre Poilievre, schrieb auf X: «Meine Gedanken sind bei der philippinischen Gemeinschaft und allen Opfern dieses sinnlosen Angriffs.» Auch er dankte den Ersthelfern, «während wir auf weitere Informationen warten.» Am Montag finden in Kanada die Parlamentswahlen statt. Am Montag finden in Kanada die Parlamentswahlen statt.