Rund 90 Festnahmen
Internationale Razzia gegen italienische Mafia

Ermittler in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Belgien sind am Mittwoch mit einer gross angelegten Aktion gegen Mitglieder der italienischen Mafiaorganisation 'Ndrangheta vorgegangen.
Publiziert: 05.12.2018 um 07:45 Uhr
|
Aktualisiert: 05.12.2018 um 11:53 Uhr
Maskierte Polizisten durchsuchen eine Eisdiele in der deutschen Stadt Duisburg.
Foto: AP

Schlag gegen die organisierte Kriminalität: Polizisten in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Belgien sind mit einer grossangelegten Razzia gegen Mitglieder der italienischen Mafiaorganisation 'Ndrangheta vorgegangen. Es habe am Mittwochmorgen mehrere Festnahmen und Durchsuchungen gegeben, teilte das Bundeskriminalamt  (BKA) in Wiesbaden mit.

Internationaler Drogenhandel

Wie die italienische Polizei mitteilt, wurden rund 90 Verdächtige festgenommen. Ihnen werden «schwere Straftaten» vorgeworfen. Dazu zählen die Bildung einer kriminellen Vereinigung und internationaler Drogenhandel.

In Bayern wurden zwei Objekte durchsucht. Sie liegen im Osten des Grossraums München, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen erfuhr. Allerdings wurde dort niemand festgenommen.

Nach Angaben des BKA lagen die Schwerpunkte der deutschen Polizeiaktion in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Laut der Nachrichtenseite «Bild.de» wurden bundesweit mehr als 100 Objekte durchsucht, darunter auch Pizzerien. Einsätze gab es demnach etwa im Rheinland und im Ruhrgebiet.

Mächtige 'Ndrangheta

Die kalabrische 'Ndrangheta gilt inzwischen als die mächtigste italienische Mafia-Organisation. Sie dominiert den Drogenschmuggel nach Europa und ist auch in Deutschland aktiv. So gehen die Mafia-Morde von Duisburg im Jahr 2007 auf ihr Konto.

Die Europäische Justizbehörde Eurojust koordinierte die internationale Aktion. Sie will um 12 Uhr in Den Haag über die Ermittlungen informieren. Das BKA wird am Nachmittag Details bekanntgeben.

Wie viele Verdächtige festgenommen wurden und wo genau die Durchsuchungen waren, ist noch nicht bekannt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa gab es auch in Südamerika Einsätze. (SDA/noo)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?