Es war ein eindrücklicher Auftakt, als am Samstagnachmittag auf dem Lake Travis in Texas Hunderte Boote ausliefen, um für US-Präsident Donald Trump (74) mit einer Bootsparade Wahlkampf zu machen. Eine Armada an Trump-Fans kurvte auf dem See herum.
Beflaggt mit US-Fahnen und Trump-Wahlslogans, gab es keinen Zweifel daran, für welchen Präsidentschaftskandidaten die Herzen in diesem Landstrich schlagen. Doch dann folgte der erste 911-Notruf eines sinkenden Schiffes, und es sollte nicht der einzige bleiben.
«Während der Bootsparade erhielten wir mehrere Notrufe von Booten, die sich in Seenot befanden, und mehrere Boote sind gesunken», zitieren US-Medien Kristen Dark, Sprecherin des Sheriff-Büros von Travis County.
Die Winde erreichten Geschwindigkeiten bis zu 15 Meilen pro Stunde – eigentlich nichts, was Boote in Schwierigkeiten bringen sollte. Dennoch sei das Wasser sehr unruhig gewesen, mit hohen Wellen, heisst es in der US-Presse.
Haben sich Bootsfahrer gegenseitig versenkt?
Die Notrufe seien von «überall auf der Route» gekommen, so Dark. Boote hätten leck geschlagen, seien gekentert und gesunken. Ein Boot «blieb stecken und schlug an Felsen».
Zunächst blieb unklar, wie viele Menschen von ihren gesunkenen Schiffen gerettet werden mussten. «Es waren sehr viele Boote auf unserem See», sagte Dark. «Und es ist ein sehr grosser See.» Laut Rettungskräften wurde niemand ernsthaft verletzt.
Spottkampagne im Internet
Es dauerte nicht lange, da wurden die Gekenterten vom Lake Travis im Internet mit Hohn und Spott überhäuft. «Diese Narren, die Trump repräsentieren, versenkten ihre eigenen Boote», schrieb ein Twitter-User. «Auf diesem See gibt es keine grossen Wellen. Sie haben buchstäblich die Boote der anderen versenkt.»
Ein anderer kommentierte höhnisch: «Die katastrophale Trump-Bootsrally spiegelt den aktuellen Stand seiner Kampagne wider.» Bald machte auch der Witz von der «Grossen Schlacht am Lake Travis» die Runde. (kes)