Beyks Handy und Notebook wurden demnach beschlagnahmt. In den vergangenen Wochen wurden zahlreiche iranische Journalistinnen und Journalisten im Rahmen einer Verhaftungswelle inhaftiert. Die Zeitung lässt sich dem Reformlager zuordnen.
Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) in New York wurden im Rahmen der jüngsten Proteste bereits mehr als 80 Medienschaffende verhaftet. Die Möglichkeiten der Berichterstattung sind im Land massiv eingeschränkt. Immer wieder kommt es auch zu Störungen und Sperren des Internets. Auf einer Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) liegt der Iran auf einem der letzten Plätze.
Irans politische Führung steht seit Ausbruch der landesweiten Proteste Mitte September unter enormem Druck. Ausgelöst vom Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam stürzte Teheran in die schwerste politische Krise seit Jahrzehnten. Die 22-Jährige war vor mehr als drei Monaten wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden.
Einige Journalistinnen sitzen im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran. Auch die Journalistin Nilufar Hamedi der Reformzeitung «Shargh», die den Fall Amini als eine der ersten bekannt gemacht hatte, sowie ihre Kollegin Elaheh Mohammadi sind dort inhaftiert. Der Geheimdienst bezeichnete die Frauen jüngst als ausländische Agentinnen. Die Zeitung wies die Vorwürfe zurück.
(SDA)