Mehr als 2 Millionen Euro beschlagnahmt
1700 Festnahmen bei Drogen-Razzien in Frankreich

In einer landesweiten Anti-Drogen-Offensive hat die französische Polizei 1738 Verdächtige festgenommen und umgerechnet 2,3 Millionen Franken beschlagnahmt. Innenminister Darmanin reicht das noch nicht aus.
Publiziert: 30.03.2024 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2024 um 17:37 Uhr
In den vergangenen Tagen nahm die französische Polizei gezielt Drogenbanden ins Visier. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock

Bei zahlreichen Razzien im Drogenmilieu haben französische Polizisten in den vergangenen Tagen landesweit 1738 Menschen festgenommen. «Wir werden die Anti-Drogen-Einsätze fortführen», kündigte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin (41) am Samstagnachmittag in Saint-Denis bei Paris an. Der Drogenhandel solle ausgemerzt werden.

Bei den Einsätzen in den vergangenen rund zehn Tagen seien 2,4 Millionen Euro (rund 2,3 Millionen Franken) beschlagnahmt worden. Ausserdem stellten die Einsatzkräfte 150 Kilogramm Drogen sicher, vor allem Kokain und Heroin. Allein in Paris und dem Département Seine-Saint-Denis nordöstlich der Hauptstadt seien mehr als 300 Menschen in Gewahrsam gekommen, sagte Darmanin.

Drogenkrieg in Hochhaussiedlungen

Der Innenminister versicherte, der Kampf gegen die Drogen müsse nicht nur im Sicherheitsbereich geführt werden. Auch Bildung, der Kampf gegen Abhängigkeit und die Frage der Verantwortung der Eltern spielten eine Rolle.

Die Polizei-Razzien unter dem Namen «Place nette» (sauberer Platz) sind Bestandteil einer im vergangenen Sommer gestarteten Strategie mit dem Ziel, die rund 4000 Drogenverkaufspunkte im Land zu beseitigen. Polizeibeamte werden dazu an den entsprechenden Stellen der Städte über eine längere Zeit rund um die Uhr eingesetzt. Sie sollen Drogenhändler dingfest machen und verhindern, dass diese ihr Geschäft nach einer kurzen Polizeiaktion ein paar Meter weiter gleich wieder starten.

Gerade in den Hochhaussiedlungen vieler Grossstädte in Frankreich agieren Drogenbanden und machen den übrigen Bewohnern das Leben schwer. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Abrechnungen zwischen Banden, bei denen auch Unbeteiligte ums Leben kommen. (SDA)

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