Meh Dräck!
US-Behörden warnen vor antibakterieller Seife

Sie sind voll von Chemikalien und helfen gar nicht gegen Keime: Die amerikanischen Behörden lüften nun die düstere Wahrheit über antibakterielle Seifen.
Publiziert: 03.09.2016 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:25 Uhr
Gewöhnliche Seife ist genauso effizient gegen Keime wie antibakterielle Seife. (Symbolbild)
Foto: sda

Hiobsbotschaft für Sauberkeitsfanatiker: Antibakterielle Seife ist schlecht für die Gesundheit. Mehr noch: Sie schützt nicht besser vor Infektionskrankheiten als gewöhnliche Seife.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde zerstört nun die Scheinheiligkeit mit einer landesweiten Warnung an die Bevölkerung. Die schiere Anzahl an Chemikalien wird gesetzlich eingeschränkt. Die US-Gesundheitsbehörde hat eine rote Liste erstellt mit 19 antibakteriell wirkenden Inhaltsstoffen wie Triclosan und Triclocarban, auf die Hersteller künftig verzichten müssen.

Schlimmer Verdacht: Wird das Immunsystem geschädigt?

Händewaschen mit antibakterieller Seife schütze nicht besser vor Infektionskrankheiten als gewöhnliche Seife, erklärte die Behörde zur Begründung. Und noch schlimmer: Die enthaltenen Bakterienhemmer stünden zudem im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen.

Nicht besser als normale Seife, sagt die US-Behörde.

«Konsumenten glauben, dass antibakterielle Seife die Verbreitung von Keimen besser verhindert», erklärte FDA-Abteilungsleiterin Janet Woodcock. «Wir haben aber keinen wissenschaftlichen Beleg dafür gefunden, dass sie besser sind als herkömmliche Seife und Wasser.» Einige Studien deuteten sogar darauf hin, dass antibakterielle Seifen langfristig der Gesundheit schaden könnten.

Händedesinfektionsmittel in Spitälern sind nicht betroffen

Die Hersteller in den USA haben nun ein Jahr Zeit, das Verbot umzusetzen. Nach Angaben von Theresa Michele, die bei der FDA für Körperpflegeprodukte zuständig ist, ist in den meisten festen und flüssigen Seifen bislang mindestens einer der verbotenen Stoffe enthalten. Händedesinfektionsmittel, die etwa in Spitälern oder Arztpraxen benutzt werden, sind vom Verbot nicht betroffen. (SDA/kra)

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