Ostaustralien ächzt momentan unter einer enormen Hitzewelle. In Sydney wurden am Montag Temperaturen von knapp 50 Grad Celsius registriert, was dem heissesten Tag seit dem 26. Januar 2021 entspricht. Scharenweise wollten sich Bewohner und Touristen am legendären Bondi Beach im Osten Sydneys abkühlen. Das klappte nur bedingt. Die Australier müssen mit einem sengenden Herbst vorliebnehmen.
Zu einem krassen Temperaturphänomen kam es im Westen von Sydney. Zwei nebeneinanderliegende Strassen wiesen einen Temperaturunterschied von 20 Grad auf. Grund dafür ist die Baumbepflanzung, durch die die eine Strasse Schatten hat – und die andere nicht. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig Bäume im Kampf gegen die Hitze sein können.
«Bäume können Unterschied von Leben und Tod ausmachen»
Auf der Strasse ohne Bäume wurden 49 Grad Celsius gemessen, auf derjenigen mit, nur 100 Meter entfernt, hingegen nur 29 Grad. Dieser Kontrast wurde von einer australischen Umweltorganisation festgestellt.
Die Organisation «Ärzte für die Umwelt» hat deshalb eine Gesundheitswarnung herausgegeben. Eine zuständige Ärztin gab gegenüber 9News an, dass Bäume den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen können und man deshalb die Bepflanzung forcieren solle: «Menschen sterben an Herzinfarkten und Herzerschöpfung sowie an Komplikationen, die durch die Einnahme von Medikamenten bei hohen Temperaturen entstehen, und zwar in einem grösseren Ausmass, als den Menschen bewusst ist.» Da in so vielen neuen Vorstädten keine Bäume mehr stünden, befürchten die Ärzte, dass sich die Menschen in klimatisierte Häuser zurückziehen würden. Dies könne schlecht für ihre physische und psychische Gesundheit sein. (ene)