Auf einen Blick
- Spektakulärer Abfluss am Lake Berryessa zieht Schaulustige an
- Seltenes Phänomen durch spezielles Entwässerungssystem des Stausees verursacht
- Zeugen teilen ihren Eindruck
Der Lake Berryessa, der etwa 70 Meilen nordöstlich von San Francisco liegt, zieht zurzeit viele Schaulustige an. Der Grund: ein spektakulärer Strudel, der den Atem raubt.
Der Touristen-Hotspot im US-Bundesstaat Kalifornien sorgt für einen grossen Rummel. Denn: Das riesige Wasserloch, das offiziell den Namen Morning Glory Spillway trägt, aber besser als «Glory Hole» bekannt ist, wird nicht ewig aktiv sein.
Die Sensation kann einfach erklärt werden
Zuletzt trat das Spektakel 2019 auf, nun ist es wieder so weit. Der Sog wirkt übernatürlich, doch die Ursache ist simpel: viel Regen, der See hat seinen Höchststand erreicht.
Das Phänomen liegt an einem besonderen Entwässerungssystem, das herkömmliche Stauseen nicht haben. Der Stausee entstand 1958 in einer Schlucht nahe San Francisco. Die Topographie zwang die Konstrukteure, eine andere Lösung zu finden – eine klassische hätte nicht funktioniert.
So entstand das 22 Meter breite, trichterförmige Rohr, das auf der anderen Seite des Monitcello-Staudamms im Putah Creek endet. Es wirkt wie ein Badewannenabfluss: Es leitet überschüssiges Wasser ab und verhindert ein Überlaufen des Sees.
Es bleibt ein rares Ereignis
Trotz des atemberaubenden Anblicks und der vielen Touristen wurde das besondere Betonrohr bisher selten aktiviert. Laut der britischen «Daily Mail» geschah dies in der jüngeren Geschichte des Dammes nur drei Mal: 2007, 2017 und 2019.
Dieses Mal seien langanhaltende Stürme für das kurzlebige Spektakel verantwortlich, berichtet die «New York Times». Der Andrang ist gross. Viele wollen das Phänomen sehen, sagt Lokaljournalist Peter Kilkus gegenüber der Zeitung: «Die Leute machten Fotos und Videos und standen einfach nur voller Ehrfurcht da».
Auch Augenzeuge Chris Lee ist beeindruckt: «So etwas sieht man nicht an vielen Orten auf der Welt.»
Vorsicht geboten
So faszinierend das Phänomen ist – es birgt Gefahren. Die Strömung, die der Trichter verursacht, mag nicht stark sein, doch der Wasserdruck, der durch den Wasserfall entsteht, ist enorm und alleine der Fall aus dieser Höhe lebensgefährlich.
1997 kam eine Frau dem Trichter zu nahe und fiel hinein. Der Sturz und der Druck kosteten ihr das Leben. Bis heute bleibt der Todesfall unvergessen. Schwimmer und Segler werden dringend gewarnt, sich dem Trichter zu nähern.