Polizisten stehen dicht an dicht – so weit das Auge reicht. Tausende Beamte haben die Strassen von New York eingenommen. Sie alle sind gekommen, um ein Zeichen zu setzen, um zu trauern und ihren Respekt zu zollen. Hintergrund des stillen Protests ist der Tod zwei Kollegen im Dienst. Jason R. (†22) und Wilbert M. (†27) waren am 21. Januar im Einsatz getötet worden. Das Duo war wegen häuslicher Gewalt gerufen worden. Als die beiden Polizisten beim Einsatzort eintrafen, fielen plötzlich Schüsse. Beide Männer überlebten nicht.
Jason R. war erst seit 14 Monaten bei der Polizei. Der Sohn von dominikanischen Einwanderern hatte sich damit seinen Kindheitstraum erfüllt, wie die «New York Times» berichtet. Zuvor arbeitete er mit seinem Bruder in einer Apotheke. Er wurde als liebevoller und zielstrebiger Kollege beschrieben, der einen unnachgiebigen Drang gehabt hätte, Menschen zu helfen. Er ist einer der jüngsten Polizisten, die in New York erschossen wurden.
«Sinnlose Gewalt» soll bekämpft werden
Bürgermeister Eric Adams (61) sagte in seiner Trauerrede, dass R. aus den richtigen Gründen in die Polizei eingetreten sei – um von innen heraus Veränderungen herbeizuführen. Sein Tod sei eine Erinnerung an alle, was die Beamten jeden Tag aufs Spiel setzen würden.
Der Tod der beiden Polizisten macht ihre Kollegen besorgt. Sie haben Angst. Und das nicht erst seit dem Tod ihrer zwei Kollegen. Bereits zuvor waren zwei Polizisten im Dienst getötet worden.
Der Bürgermeister versprach in seiner Rede die «sinnlose Gewalt» zu bekämpfen, die für den Tod der Polizisten verantwortlich sei. Sein Plan, die Waffengewalt zu bekämpfen, beinhalte unter anderem eine aggressivere Polizeiarbeit und eine Verschärfung der staatlichen Kautions- und Jugendstrafgesetze vorsieht. (jmh)