Es geht wieder los: Mit der Bekanntgabe der Preisträger in Medizin beginnen in Skandinavien die Tage der Nobelpreis-Verkündungen. Die Nobelversammlung des Karolinska-Instituts in Stockholm will am Montag frühestens um 11.30 Uhr präsentieren, wen sie diesmal für den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin auserkoren hat.
Wie im vergangenen Jahr ist die renommierte Auszeichnung mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 1,06 Millionen Franken) pro Kategorie dotiert. 2020 waren die Amerikaner Harvey J. Alter und Charles M. Rice sowie der Brite Michael Houghton für die Entdeckung des Hepatitis C-Virus mit dem Preis ausgezeichnet worden.
Nominationen werden geheimgehalten
Die Bekanntgabe des Medizin-Nobelpreisträgers stellt traditionell den Startschuss des Nobelpreisreigens dar. Am Dienstag und Mittwoch folgen zwei weitere wissenschaftliche Preise: die in den Kategorien Physik und Chemie. Am Donnerstag ist der Literaturnobelpreis dran, am Freitag der Friedensnobelpreis, der als einzige der Auszeichnungen in Oslo verliehen wird.
Zum Abschluss werden am nächsten Montag in Stockholm dann die Preisträgerinnen und Preisträger in Wirtschaftswissenschaften bekanntgegeben. Dabei handelt es sich um den einzigen der Nobelpreise, der nicht auf das Testament von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht. Wer jeweils alles für die Auszeichnungen nominiert worden war, wird auch im Nachhinein von den verschiedenen Auswahlkomitees traditionell 50 Jahre lang streng geheimgehalten.
Im Oktober werden die Nobelpreisträger 2022 verkündet
Medizin: Montag, 3. Oktober, 11.30 Uhr
Physik: Dienstag, 4. Oktober, 11:45 Uhr
Chemie: Mittwoch, 5. Oktober, 11:45 Uhr
Literatur: Donnerstag, 6. Oktober, 13:00 Uhr
Frieden: Freitag, 7. Oktober, 11:00 Uhr
Wirtschaft: Montag, 10. Oktober, 11:45 Uhr
Im Oktober werden die Nobelpreisträger 2022 verkündet
Medizin: Montag, 3. Oktober, 11.30 Uhr
Physik: Dienstag, 4. Oktober, 11:45 Uhr
Chemie: Mittwoch, 5. Oktober, 11:45 Uhr
Literatur: Donnerstag, 6. Oktober, 13:00 Uhr
Frieden: Freitag, 7. Oktober, 11:00 Uhr
Wirtschaft: Montag, 10. Oktober, 11:45 Uhr
Preisträger in Heimatländer geehrt
Vergeben werden die Preise allesamt an Nobels Todestag, dem 10. Dezember. Dabei erhalten die Ausgewählten auch ihre prestigeträchtigen Nobelmedaillen und Diplome. Die Nobelstiftung teilte bereits mit, dass zumindest bei der Preisverleihung in Stockholm wie im Vorjahr keine Preisträger in der schwedischen Hauptstadt vor Ort sein werden. Sie werden stattdessen in ihren Heimatländern geehrt, das Ganze wird dann mit einer Zeremonie im Stockholmer Rathaus verwoben. Grund dafür sind nach Angaben der Nobelstiftung Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und damit verbundene Reisebeschränkungen.
Einzig das norwegische Nobelkomitee liess sich noch die Möglichkeit offen, Preisträger für die Verleihung nach Oslo zu holen. Endgültig darüber entscheiden will das Komitee Mitte Oktober. Wegen der Pandemie waren die sonst höchst feierlichen Preisvergaben bereits 2020 deutlich kleiner und anders ausgefallen als üblicherweise. (SDA)
Der traditionell erste Preis in der Nobelpreiswoche, der Nobelpreis für Medizin oder Physiologie, ging bereits neunmal an Schweizer oder schweizerisch-ausländische Doppelbürger. Dies waren die Preisträger:
1996: Rolf M. Zinkernagel für die Erkenntnis, wie das Immunsystem virusinfizierte Zellen erkennt.
1992: Edmond H. Fischer (CH/USA) für die Entdeckung bestimmter molekularer Mechanismen, welche die Stoffwechselvorgänge steuern.
1978: Werner Arber für die Entdeckung von Enzymen, die Erbgutstränge zerschneiden können, und ihre Anwendung in der Molekulargenetik.
1957: Daniel Bovet (CH/ITA) für Erkenntnisse zu synthetischen Stoffen wie Sulfonamiden (Antibiotika), Antihistaminen oder Muskelrelaxantien.
1951: Max Theiler (CH/ZA/USA) für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Gelbfieber.
1950: Tadeus Reichstein (CH seit 1915) für Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer Wirkungen.
1949: Walter Rudolf Hess für seine Erkenntnisse über das Zwischenhirn und wie es Körpervorgänge wie die Atmung reguliert.
1948: Paul H. Müller für die Entdeckung der starken insektentötenden Wirkung von DDT.
1909: Emil Theodor Kocher für seine Arbeiten über die Funktionsweise, Krankheiten und Chirurgie der Schilddrüse.
Der traditionell erste Preis in der Nobelpreiswoche, der Nobelpreis für Medizin oder Physiologie, ging bereits neunmal an Schweizer oder schweizerisch-ausländische Doppelbürger. Dies waren die Preisträger:
1996: Rolf M. Zinkernagel für die Erkenntnis, wie das Immunsystem virusinfizierte Zellen erkennt.
1992: Edmond H. Fischer (CH/USA) für die Entdeckung bestimmter molekularer Mechanismen, welche die Stoffwechselvorgänge steuern.
1978: Werner Arber für die Entdeckung von Enzymen, die Erbgutstränge zerschneiden können, und ihre Anwendung in der Molekulargenetik.
1957: Daniel Bovet (CH/ITA) für Erkenntnisse zu synthetischen Stoffen wie Sulfonamiden (Antibiotika), Antihistaminen oder Muskelrelaxantien.
1951: Max Theiler (CH/ZA/USA) für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Gelbfieber.
1950: Tadeus Reichstein (CH seit 1915) für Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer Wirkungen.
1949: Walter Rudolf Hess für seine Erkenntnisse über das Zwischenhirn und wie es Körpervorgänge wie die Atmung reguliert.
1948: Paul H. Müller für die Entdeckung der starken insektentötenden Wirkung von DDT.
1909: Emil Theodor Kocher für seine Arbeiten über die Funktionsweise, Krankheiten und Chirurgie der Schilddrüse.
Der Medizin-Nobelpreis wird seit 1901 verliehen. Die erste Auszeichnung ging damals an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie.
Die Preisträger der vergangenen Jahre:
- 2020: Der Nobelpreis des Jahres 2020 für die Kategorie Physiologie oder Medizin geht an die US-Amerikaner Harvey J. Alter und Charles M. Rice sowie den Briten Michael Houghton. Die drei Virologen werden für die Entdeckung des Hepatitis C‑Virus ausgezeichnet.
- 2019: Die US-Forscher William G. Kaelin Jr von der Harvard Medical School, Gregg L. Semenza von der Johns Hopkins University in Baltimore und der Brite Sir Peter J. Ratcliffe von der University of Oxford für die Entdeckung geehrt, wie Zellen die Verfügbarkeit von Sauerstoff wahrnehmen und sich daran anpassen.
- 2018: Der US-Amerikaner James Allison und der Japaner Tasuku Honjo für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs.
- 2017: Die US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young für die Erforschung der Inneren Uhr.
- 2016: Der Japaner Yoshinori Ohsumi, der das lebenswichtige Recycling-System in Körperzellen entschlüsselt hat.
- 2015: Die Chinesin Youyou Tu, die den Malaria-Wirkstoffs Artemisinin entdeckt hat. Sie teilte sich den Preis mit dem gebürtigen Iren William C. Campbell und dem Japaner Satoshi Omura, die an der Bekämpfung weiterer Parasiten gearbeitet hatten.
- 2014: Das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O'Keefe (USA/Grossbritannien) für die Entdeckung eines Navis im Hirn: Sie fanden grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns.
- 2013: Thomas Südhof (gebürtig in Deutschland) sowie James Rothman (USA) und Randy Schekman (USA) für die Entdeckung von wesentlichen Transportmechanismen in Zellen.
- 2012: Der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in den embryonalen Zustand.
- 2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems. Ralph Steinman aus Kanada entdeckte Zellen, die das erworbene Immunsystem aktivieren. Er war kurz vor der Verkündung gestorben und bekam den Preis posthum.
- 2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.
- 2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.
Alle Schweizer Medizin-Nobelpreisträger:
- 1996: Rolf M. Zinkernagel für die Erkenntnis, wie das Immunsystem virusinfizierte Zellen erkennt.
- 1992: Edmond H. Fischer (CH/USA) für die Entdeckung bestimmter molekularer Mechanismen, welche die Stoffwechselvorgänge steuern.
- 1978: Werner Arber für die Entdeckung von Enzymen, die Erbgutstränge zerschneiden können, und ihre Anwendung in der Molekulargenetik.
- 1957: Daniel Bovet (CH/ITA) für Erkenntnisse zu synthetischen Stoffen wie Sulfonamiden (Antibiotika), Antihistaminen oder Muskelrelaxantien.
- 1951: Max Theiler (CH/ZA/USA) für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Gelbfieber.
- 1950: Tadeus Reichstein (CH seit 1915) für Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer Wirkungen.
- 1949: Walter Rudolf Hess für seine Erkenntnisse über das Zwischenhirn und wie es Körpervorgänge wie die Atmung reguliert.
- 1948: Paul H. Müller für die Entdeckung der starken insektentötenden Wirkung von DDT.
- 1909: Emil Theodor Kocher für seine Arbeiten über die Funktionsweise, Krankheiten und Chirurgie der Schilddrüse.
(SDA)
Der Medizin-Nobelpreis wird seit 1901 verliehen. Die erste Auszeichnung ging damals an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie.
Die Preisträger der vergangenen Jahre:
- 2020: Der Nobelpreis des Jahres 2020 für die Kategorie Physiologie oder Medizin geht an die US-Amerikaner Harvey J. Alter und Charles M. Rice sowie den Briten Michael Houghton. Die drei Virologen werden für die Entdeckung des Hepatitis C‑Virus ausgezeichnet.
- 2019: Die US-Forscher William G. Kaelin Jr von der Harvard Medical School, Gregg L. Semenza von der Johns Hopkins University in Baltimore und der Brite Sir Peter J. Ratcliffe von der University of Oxford für die Entdeckung geehrt, wie Zellen die Verfügbarkeit von Sauerstoff wahrnehmen und sich daran anpassen.
- 2018: Der US-Amerikaner James Allison und der Japaner Tasuku Honjo für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs.
- 2017: Die US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young für die Erforschung der Inneren Uhr.
- 2016: Der Japaner Yoshinori Ohsumi, der das lebenswichtige Recycling-System in Körperzellen entschlüsselt hat.
- 2015: Die Chinesin Youyou Tu, die den Malaria-Wirkstoffs Artemisinin entdeckt hat. Sie teilte sich den Preis mit dem gebürtigen Iren William C. Campbell und dem Japaner Satoshi Omura, die an der Bekämpfung weiterer Parasiten gearbeitet hatten.
- 2014: Das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O'Keefe (USA/Grossbritannien) für die Entdeckung eines Navis im Hirn: Sie fanden grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns.
- 2013: Thomas Südhof (gebürtig in Deutschland) sowie James Rothman (USA) und Randy Schekman (USA) für die Entdeckung von wesentlichen Transportmechanismen in Zellen.
- 2012: Der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in den embryonalen Zustand.
- 2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems. Ralph Steinman aus Kanada entdeckte Zellen, die das erworbene Immunsystem aktivieren. Er war kurz vor der Verkündung gestorben und bekam den Preis posthum.
- 2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.
- 2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.
Alle Schweizer Medizin-Nobelpreisträger:
- 1996: Rolf M. Zinkernagel für die Erkenntnis, wie das Immunsystem virusinfizierte Zellen erkennt.
- 1992: Edmond H. Fischer (CH/USA) für die Entdeckung bestimmter molekularer Mechanismen, welche die Stoffwechselvorgänge steuern.
- 1978: Werner Arber für die Entdeckung von Enzymen, die Erbgutstränge zerschneiden können, und ihre Anwendung in der Molekulargenetik.
- 1957: Daniel Bovet (CH/ITA) für Erkenntnisse zu synthetischen Stoffen wie Sulfonamiden (Antibiotika), Antihistaminen oder Muskelrelaxantien.
- 1951: Max Theiler (CH/ZA/USA) für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Gelbfieber.
- 1950: Tadeus Reichstein (CH seit 1915) für Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer Wirkungen.
- 1949: Walter Rudolf Hess für seine Erkenntnisse über das Zwischenhirn und wie es Körpervorgänge wie die Atmung reguliert.
- 1948: Paul H. Müller für die Entdeckung der starken insektentötenden Wirkung von DDT.
- 1909: Emil Theodor Kocher für seine Arbeiten über die Funktionsweise, Krankheiten und Chirurgie der Schilddrüse.
(SDA)
Die seit 1901 verliehenen Chemie-Nobelpreise gingen vor allem an amerikanische Forscher. Die erste Auszeichnung erhielt der Niederländer Jacobus van't Hoff für die Entdeckung von Gesetzen der Osmose.
Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre sind:
- 2020: Der Chemie-Nobelpreis 2020 geht an die Französin Emmanuelle Charpentier und die US-Amerikanerin Jennifer Doudna. Sie sind die Entdeckerinnen der Genschere Crispr/Cas9 und revolutionierten damit das Bearbeiten von Genen.
- 2019: John B. Goodenough, M. Stanley Whittingham und Akira Yoshino erhalten den Preis für ihre Beiträge zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien.
- 2018: Die US-Amerikanerin Frances Arnold, ihr Landsmann George Smith und der Brite Gregory Winter haben Methoden entwickelt, mit denen es möglich ist, etwa Biokraftstoffe, Arzneimittel und therapeutisch wirkende Antikörper umweltfreundlich herzustellen.
- 2017: Der Schweizer Jacques Dubochet, der Deutsch-Amerikaner Joachim Frank und der Brite Richard Henderson für die Kryo-Elektronenmikroskopie. Damit lassen sich Biomoleküle im Detail untersuchen - sie zeigt etwa dreidimensionale Bilder von Proteinen.
- 2016: Der Franzose Jean-Pierre Sauvage, der gebürtige Brite James Fraser Stoddart und der Niederländer Bernard Feringa. Sie bauten aus nur wenigen Molekülen etwa künstliche Muskeln und ein Mini-Auto.
- 2015: Tomas Lindahl (Schweden), Paul Modrich (USA) und Aziz Sancar (USA/Türkei), die Erbgut-Reparatursets beschrieben hatten. Diese Erkenntnisse dienen unter anderem zur Suche nach Krebsmedikamenten.
- 2014: Der Deutsche Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner für die Erfindung superauflösender Mikroskope. Damit kann man in lebende Zellen blicken und Abläufe bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson beobachten.
- 2013: Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt (USA/Grossbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) für Methoden, mit denen sich auch komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen lassen.
- 2012: Robert Lefkowitz und Brian Kobilka aus den USA für die Entdeckung von Rezeptoren, die zahlreiche Signale von aussen in die Körperzellen übermitteln.
- 2011: Dan Shechtman (Israel), der Quasikristalle entdeckt hatte, die zuvor von vielen Chemikern für unmöglich gehalten wurden.
- 2010: Richard Heck (USA) sowie die Japaner Ei-ichi Negishi und Akira Suzuki, die komplexe Substanzen aus Kohlenstoff herstellten. Sie bauten so unter anderem natürliche Wirkstoffe gegen Krebs nach.
- 2009: Venkatraman Ramakrishnan (Grossbritannien), Thomas Steitz (USA) und Ada Jonath (Israel) für die Erforschung der Eiweissfabriken in biologischen Zellen, der Ribosomen.
Alle Schweizer Chemie-Nobelpreisträger:
- 2017: Jacques Dubochet für das von ihm entwickelte Verfahren der Kryo-Elektronenmikroskopie.
- 2002: Kurt Wüthrich für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Strukturaufklärung von Proteinen mittels kernmagnetischer Resonanzspektroskopie.
- 1991: Richard Ernst für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie (NMR).
- 1975: Vladimir Prelog (geboren in Bosnien/Herzegowina, Schweizer seit 1959) für seine Arbeiten über die Stereoisomerie von organischen Molekülen.
- 1953: Hermann Staudinger (gebürtiger Deutscher, Schweizer seit 1920) «für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie».
- 1939: Leopold Ru?i?ka (geboren in Kroatien/Slawonien, seit 1917 Schweizer) für seine Arbeiten über Polymethylene und höhere Terpenverbindungen.
- 1937: Paul Karrer. Er enträtselte die chemische Struktur von Pflanzenfarbstoffen und Vitaminen. Und er zeigte, wie im Körper aus dem Rüebli-Farbstoff Beta-Carotin Vitamin A entsteht.
- 1913: Alfred Werner (gebürtiger Elsässer, seit 1895 Schweizer) «auf Grund seiner Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül, wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, besonders im Bereich der anorganischen Chemie».
Die seit 1901 verliehenen Chemie-Nobelpreise gingen vor allem an amerikanische Forscher. Die erste Auszeichnung erhielt der Niederländer Jacobus van't Hoff für die Entdeckung von Gesetzen der Osmose.
Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre sind:
- 2020: Der Chemie-Nobelpreis 2020 geht an die Französin Emmanuelle Charpentier und die US-Amerikanerin Jennifer Doudna. Sie sind die Entdeckerinnen der Genschere Crispr/Cas9 und revolutionierten damit das Bearbeiten von Genen.
- 2019: John B. Goodenough, M. Stanley Whittingham und Akira Yoshino erhalten den Preis für ihre Beiträge zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien.
- 2018: Die US-Amerikanerin Frances Arnold, ihr Landsmann George Smith und der Brite Gregory Winter haben Methoden entwickelt, mit denen es möglich ist, etwa Biokraftstoffe, Arzneimittel und therapeutisch wirkende Antikörper umweltfreundlich herzustellen.
- 2017: Der Schweizer Jacques Dubochet, der Deutsch-Amerikaner Joachim Frank und der Brite Richard Henderson für die Kryo-Elektronenmikroskopie. Damit lassen sich Biomoleküle im Detail untersuchen - sie zeigt etwa dreidimensionale Bilder von Proteinen.
- 2016: Der Franzose Jean-Pierre Sauvage, der gebürtige Brite James Fraser Stoddart und der Niederländer Bernard Feringa. Sie bauten aus nur wenigen Molekülen etwa künstliche Muskeln und ein Mini-Auto.
- 2015: Tomas Lindahl (Schweden), Paul Modrich (USA) und Aziz Sancar (USA/Türkei), die Erbgut-Reparatursets beschrieben hatten. Diese Erkenntnisse dienen unter anderem zur Suche nach Krebsmedikamenten.
- 2014: Der Deutsche Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner für die Erfindung superauflösender Mikroskope. Damit kann man in lebende Zellen blicken und Abläufe bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson beobachten.
- 2013: Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt (USA/Grossbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) für Methoden, mit denen sich auch komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen lassen.
- 2012: Robert Lefkowitz und Brian Kobilka aus den USA für die Entdeckung von Rezeptoren, die zahlreiche Signale von aussen in die Körperzellen übermitteln.
- 2011: Dan Shechtman (Israel), der Quasikristalle entdeckt hatte, die zuvor von vielen Chemikern für unmöglich gehalten wurden.
- 2010: Richard Heck (USA) sowie die Japaner Ei-ichi Negishi und Akira Suzuki, die komplexe Substanzen aus Kohlenstoff herstellten. Sie bauten so unter anderem natürliche Wirkstoffe gegen Krebs nach.
- 2009: Venkatraman Ramakrishnan (Grossbritannien), Thomas Steitz (USA) und Ada Jonath (Israel) für die Erforschung der Eiweissfabriken in biologischen Zellen, der Ribosomen.
Alle Schweizer Chemie-Nobelpreisträger:
- 2017: Jacques Dubochet für das von ihm entwickelte Verfahren der Kryo-Elektronenmikroskopie.
- 2002: Kurt Wüthrich für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Strukturaufklärung von Proteinen mittels kernmagnetischer Resonanzspektroskopie.
- 1991: Richard Ernst für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie (NMR).
- 1975: Vladimir Prelog (geboren in Bosnien/Herzegowina, Schweizer seit 1959) für seine Arbeiten über die Stereoisomerie von organischen Molekülen.
- 1953: Hermann Staudinger (gebürtiger Deutscher, Schweizer seit 1920) «für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie».
- 1939: Leopold Ru?i?ka (geboren in Kroatien/Slawonien, seit 1917 Schweizer) für seine Arbeiten über Polymethylene und höhere Terpenverbindungen.
- 1937: Paul Karrer. Er enträtselte die chemische Struktur von Pflanzenfarbstoffen und Vitaminen. Und er zeigte, wie im Körper aus dem Rüebli-Farbstoff Beta-Carotin Vitamin A entsteht.
- 1913: Alfred Werner (gebürtiger Elsässer, seit 1895 Schweizer) «auf Grund seiner Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül, wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, besonders im Bereich der anorganischen Chemie».
Nach über 30 Jahren ging der Physik-Nobelpreis 2019 endlich wieder in die Schweiz. Mit dem Physik-Nobelpreis sind insgesamt acht Schweizer oder schweizerisch-ausländische Doppelbürger geehrt worden:
- 2019: Michel Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung des ersten Planeten ausserhalb des Sonnensystems, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist.
- 1987: Karl Alexander Müller für die Entdeckung der Supraleitung in keramischen Materialien
- 1986: Heinrich Rohrer für die Entwicklung des Raster-Tunnel-Mikroskops
- 1952: Felix Bloch (CH/USA) für die Entdeckung der Kerninduktion
- 1945: Wolfgang Pauli (A/CH/USA) für die Entdeckung des Ausschliessungsprinzips
- 1921: Albert Einstein (D/CH/USA) für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Lichts
- 1920: Charles Edouard Guillaume für die Entdeckung der Anomalien bei Nickelstahllegierungen und Präzisionsmessungen in der Physik
Nach über 30 Jahren ging der Physik-Nobelpreis 2019 endlich wieder in die Schweiz. Mit dem Physik-Nobelpreis sind insgesamt acht Schweizer oder schweizerisch-ausländische Doppelbürger geehrt worden:
- 2019: Michel Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung des ersten Planeten ausserhalb des Sonnensystems, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist.
- 1987: Karl Alexander Müller für die Entdeckung der Supraleitung in keramischen Materialien
- 1986: Heinrich Rohrer für die Entwicklung des Raster-Tunnel-Mikroskops
- 1952: Felix Bloch (CH/USA) für die Entdeckung der Kerninduktion
- 1945: Wolfgang Pauli (A/CH/USA) für die Entdeckung des Ausschliessungsprinzips
- 1921: Albert Einstein (D/CH/USA) für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Lichts
- 1920: Charles Edouard Guillaume für die Entdeckung der Anomalien bei Nickelstahllegierungen und Präzisionsmessungen in der Physik
Der Physik-Nobelpreis wird seit 1901 vergeben. Die erste Auszeichnung erhielt der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen für die Entdeckung der «X-Strahlen», der später nach ihm benannten Röntgenstrahlen.
Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre
- 2020: Der Nobelpreis für Physik wird dieses Jahr an Roger Penrose, Reinhard Genzel und Andrea Ghez für die Forschung an Schwarzen Löchern.
- 2019: Der Physik-Nobelpreis geht zu einer Hälfte an die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz von der Universität Genf für die Entdeckung des ersten Exoplaneten und zur anderen Hälfte an den Kanadier James Peebles für bahnbrechende Entdeckungen zur physikalischen Kosmologie.
- 2018: Die Laserphysiker Arthur Ashkin (USA), Gérard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) für die Entwicklung präziser Werkzeuge aus Licht.
- 2017: Die drei US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne für den direkten Nachweis von Gravitationswellen. Albert Einstein hatte das Phänomen bereits vorhergesagt.
- 2016: Die gebürtigen Briten David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz. Sie haben exotische Zustände beschrieben, die eine Relevanz für Quantencomputer und neue Materialien haben könnten.
- 2015: Der Japaner Takaaki Kajita und der Kanadier Arthur McDonald. Sie hatten nachgewiesen, dass Neutrinos eine Masse besitzen. Die winzigen neutralen Elementarteilchen durchströmen das All und selbst Mauern.
- 2014: Die gebürtigen Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura für die Erfindung hocheffizienter Lichtquellen. Die blau leuchtenden Dioden ermöglichen helle und energiesparende LEDs.
- 2013: Der Belgier François Englert und der Brite Peter Higgs für die Vorhersage des Higgs-Teilchens.
- 2012: Serge Haroche aus Frankreich und David Wineland aus den USA für Fallen, mit denen sich geladene Teilchen (Ionen) und Licht (Photonen) einfangen lassen. Sie schufen damit Grundlagen für genauere Uhren und grundsätzlich neue Computer.
- 2011: Saul Perlmutter, Adam G. Riess (beide USA) und Brian P. Schmidt (USA und Australien) für die Beobachtung, dass sich das All derzeit immer schneller ausdehnt.
- 2010: Der Niederländer Andre Geim und der britisch-russische Physiker Konstantin Novoselov für ihre Arbeiten zu Graphen. Das einlagige Gitter aus Kohlenstoffatomen leitet hervorragend Hitze und Strom.
- 2009: Charles Kao (China), Willard Boyle und George Smith (beide USA) für die schnelle Datenübertragung durch Glasfasern sowie für den lichtempfindlichen CCD-Chip.
Mit dem Physik-Nobelpreis sind bisher sechs Schweizer oder schweizerisch-ausländische Doppelbürger geehrt worden. Die letzte dieser Auszeichnungen liegt allerdings schon über 30 Jahre zurück.
Die bisherigen Schweizer Gewinner
- 1987: Karl Alexander Müller für die Entdeckung der Supraleitung in keramischen Materialien
- 1986: Heinrich Rohrer für die Entwicklung des Raster-Tunnel-Mikroskops
- 1952: Felix Bloch (CH/USA) für die Entdeckung der Kerninduktion
- 1945: Wolfgang Pauli (A/CH/USA) für die Entdeckung des Ausschliessungsprinzips
- 1921: Albert Einstein (D/CH/USA) für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Lichts
- 1920: Charles Edouard Guillaume für die Entdeckung der Anomalien bei Nickelstahllegierungen und Präzisionsmessungen in der Physik
(SDA)
Der Physik-Nobelpreis wird seit 1901 vergeben. Die erste Auszeichnung erhielt der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen für die Entdeckung der «X-Strahlen», der später nach ihm benannten Röntgenstrahlen.
Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre
- 2020: Der Nobelpreis für Physik wird dieses Jahr an Roger Penrose, Reinhard Genzel und Andrea Ghez für die Forschung an Schwarzen Löchern.
- 2019: Der Physik-Nobelpreis geht zu einer Hälfte an die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz von der Universität Genf für die Entdeckung des ersten Exoplaneten und zur anderen Hälfte an den Kanadier James Peebles für bahnbrechende Entdeckungen zur physikalischen Kosmologie.
- 2018: Die Laserphysiker Arthur Ashkin (USA), Gérard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) für die Entwicklung präziser Werkzeuge aus Licht.
- 2017: Die drei US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne für den direkten Nachweis von Gravitationswellen. Albert Einstein hatte das Phänomen bereits vorhergesagt.
- 2016: Die gebürtigen Briten David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz. Sie haben exotische Zustände beschrieben, die eine Relevanz für Quantencomputer und neue Materialien haben könnten.
- 2015: Der Japaner Takaaki Kajita und der Kanadier Arthur McDonald. Sie hatten nachgewiesen, dass Neutrinos eine Masse besitzen. Die winzigen neutralen Elementarteilchen durchströmen das All und selbst Mauern.
- 2014: Die gebürtigen Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura für die Erfindung hocheffizienter Lichtquellen. Die blau leuchtenden Dioden ermöglichen helle und energiesparende LEDs.
- 2013: Der Belgier François Englert und der Brite Peter Higgs für die Vorhersage des Higgs-Teilchens.
- 2012: Serge Haroche aus Frankreich und David Wineland aus den USA für Fallen, mit denen sich geladene Teilchen (Ionen) und Licht (Photonen) einfangen lassen. Sie schufen damit Grundlagen für genauere Uhren und grundsätzlich neue Computer.
- 2011: Saul Perlmutter, Adam G. Riess (beide USA) und Brian P. Schmidt (USA und Australien) für die Beobachtung, dass sich das All derzeit immer schneller ausdehnt.
- 2010: Der Niederländer Andre Geim und der britisch-russische Physiker Konstantin Novoselov für ihre Arbeiten zu Graphen. Das einlagige Gitter aus Kohlenstoffatomen leitet hervorragend Hitze und Strom.
- 2009: Charles Kao (China), Willard Boyle und George Smith (beide USA) für die schnelle Datenübertragung durch Glasfasern sowie für den lichtempfindlichen CCD-Chip.
Mit dem Physik-Nobelpreis sind bisher sechs Schweizer oder schweizerisch-ausländische Doppelbürger geehrt worden. Die letzte dieser Auszeichnungen liegt allerdings schon über 30 Jahre zurück.
Die bisherigen Schweizer Gewinner
- 1987: Karl Alexander Müller für die Entdeckung der Supraleitung in keramischen Materialien
- 1986: Heinrich Rohrer für die Entwicklung des Raster-Tunnel-Mikroskops
- 1952: Felix Bloch (CH/USA) für die Entdeckung der Kerninduktion
- 1945: Wolfgang Pauli (A/CH/USA) für die Entdeckung des Ausschliessungsprinzips
- 1921: Albert Einstein (D/CH/USA) für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Lichts
- 1920: Charles Edouard Guillaume für die Entdeckung der Anomalien bei Nickelstahllegierungen und Präzisionsmessungen in der Physik
(SDA)
Wie oft kann man den Nobelpreis gewinnen? Kann man die Auszeichnung wieder wegnehmen? Eine Zusammenstellung, was man über die Nobelpreise zu wissen glaubt – und wie es wirklich ist.
Wie oft kann man den Nobelpreis gewinnen? Kann man die Auszeichnung wieder wegnehmen? Eine Zusammenstellung, was man über die Nobelpreise zu wissen glaubt – und wie es wirklich ist.
Es ist eine verschwiegene Truppe, die jedes Jahr im Oktober einen Literaten zum Nobelpreisträger kürt. Selbst der Tag, an dem der Name des Schriftstellers oder der Schriftstellerin genannt wird, bleibt bis kurz davor geheim. An diesem Donnerstag ist es nun soweit. Wissenswertes rund um Auszeichnung und Auszeichnende in sieben Punkten:
1. Nobels Erbe
Wie alle Nobelpreise hat auch der für Literatur seinen Ursprung im Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel. Darin legt er fest, dass derjenige geehrt werden soll, der in der Literatur im jeweiligen Jahr «das Ausgezeichnetste in idealer Richtung» hervorgebracht hat. Vergeben wird der Preis von der Schwedischen Akademie, überreicht an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, von Schwedens König Carl XVI. Gustaf in Stockholm.
2. Die Akademie
Als König Gustav III. die Schwedische Akademie 1786 gründete, sollte sie eigentlich 20 Mitglieder haben. Doch «die Achtzehn» klang schöner, fand der Monarch. Die Aufgabe, über den Nobelpreisträger zu entscheiden, bekam die Akademie durch Nobels Testament 1896.
3. Krise von 2018
Traditionell entscheiden also 18 Männer und Frauen über den Preis. Es sind Schriftsteller, Historiker, Literaturwissenschaftler und Sprachforscher. In April 2018 haben Klas Östergren, Kjell Espmark und Peter Englund, Inhaber der Stühle Nummer 11, 10 und 16, bekanntgaben, in Zukunft nicht mehr an den Sitzungen der Akademie teilzunehmen. Seit Mai 2018 können Mitglieder der Akademie den Austritt beantragen. Seit September gibt es die Regel zur Einwahl neuer Mitglieder: Mindestens zwölf Mitglieder müssen an der Wahl teilnehmen, was auch durch Abgabe eines Stimmzettels geschehen kan. Es müssen also nicht notwendigerweise zwölf Mitglieder anwesend sein.
4. Verschwiegene und Plappermäuler
Früher drang schon mal der Name eines Preisträgers zu Journalisten durch. Heute gilt die Schwedische Akademie als höchst verschwiegen. Sie hütet das Geheimnis wie ihren Augapfel. Über die Diskussionen bekommt man im Vorfeld nichts mit. Nominierungen bleiben 50 Jahre lang geheim.
5. Qualität und Popkultur
Darüber wurde im vergangenen Jahr viel diskutiert, als mit Bob Dylan kein klassischer Schriftsteller den Preis bekam. Arbeitet die Akademie an einer Erweiterung des Literaturbegriffs? Zuvor hatte man die Achtzehn mit Popkultur kaum beeindrucken können. Ob klassisch oder modern, eines haben die Entscheidungen gemein: Die Preisträger haben ein Werk geschaffen, nicht nur ein paar Bücher oder Gedichte veröffentlicht.
6. Moral und Proporz
Dass auch sie bei der Auswahl des Nobelpreisträgers eine Rolle spielen, wird immer wieder zurückgewiesen. Trotzdem spekulieren viele, dass nach Preisträgern aus Nordamerika, Asien und Europa in den vergangenen fünf Jahren jetzt mal ein Afrikaner oder Südamerikaner dran wäre.
7. Überraschungen
Nichts liebt die Jury mehr, als einen Preisträger aus dem Hut zu zaubern, den zuvor niemand auf dem Zettel hatte. Die ewigen Kandidaten, die wie der Japaner Haruki Murakami («Kafka am Strand») Jahr für Jahr die Listen der grossen Wettbüros anführen, sehen deshalb nur wenige am Ende auch wirklich vorn.
Es ist eine verschwiegene Truppe, die jedes Jahr im Oktober einen Literaten zum Nobelpreisträger kürt. Selbst der Tag, an dem der Name des Schriftstellers oder der Schriftstellerin genannt wird, bleibt bis kurz davor geheim. An diesem Donnerstag ist es nun soweit. Wissenswertes rund um Auszeichnung und Auszeichnende in sieben Punkten:
1. Nobels Erbe
Wie alle Nobelpreise hat auch der für Literatur seinen Ursprung im Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel. Darin legt er fest, dass derjenige geehrt werden soll, der in der Literatur im jeweiligen Jahr «das Ausgezeichnetste in idealer Richtung» hervorgebracht hat. Vergeben wird der Preis von der Schwedischen Akademie, überreicht an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, von Schwedens König Carl XVI. Gustaf in Stockholm.
2. Die Akademie
Als König Gustav III. die Schwedische Akademie 1786 gründete, sollte sie eigentlich 20 Mitglieder haben. Doch «die Achtzehn» klang schöner, fand der Monarch. Die Aufgabe, über den Nobelpreisträger zu entscheiden, bekam die Akademie durch Nobels Testament 1896.
3. Krise von 2018
Traditionell entscheiden also 18 Männer und Frauen über den Preis. Es sind Schriftsteller, Historiker, Literaturwissenschaftler und Sprachforscher. In April 2018 haben Klas Östergren, Kjell Espmark und Peter Englund, Inhaber der Stühle Nummer 11, 10 und 16, bekanntgaben, in Zukunft nicht mehr an den Sitzungen der Akademie teilzunehmen. Seit Mai 2018 können Mitglieder der Akademie den Austritt beantragen. Seit September gibt es die Regel zur Einwahl neuer Mitglieder: Mindestens zwölf Mitglieder müssen an der Wahl teilnehmen, was auch durch Abgabe eines Stimmzettels geschehen kan. Es müssen also nicht notwendigerweise zwölf Mitglieder anwesend sein.
4. Verschwiegene und Plappermäuler
Früher drang schon mal der Name eines Preisträgers zu Journalisten durch. Heute gilt die Schwedische Akademie als höchst verschwiegen. Sie hütet das Geheimnis wie ihren Augapfel. Über die Diskussionen bekommt man im Vorfeld nichts mit. Nominierungen bleiben 50 Jahre lang geheim.
5. Qualität und Popkultur
Darüber wurde im vergangenen Jahr viel diskutiert, als mit Bob Dylan kein klassischer Schriftsteller den Preis bekam. Arbeitet die Akademie an einer Erweiterung des Literaturbegriffs? Zuvor hatte man die Achtzehn mit Popkultur kaum beeindrucken können. Ob klassisch oder modern, eines haben die Entscheidungen gemein: Die Preisträger haben ein Werk geschaffen, nicht nur ein paar Bücher oder Gedichte veröffentlicht.
6. Moral und Proporz
Dass auch sie bei der Auswahl des Nobelpreisträgers eine Rolle spielen, wird immer wieder zurückgewiesen. Trotzdem spekulieren viele, dass nach Preisträgern aus Nordamerika, Asien und Europa in den vergangenen fünf Jahren jetzt mal ein Afrikaner oder Südamerikaner dran wäre.
7. Überraschungen
Nichts liebt die Jury mehr, als einen Preisträger aus dem Hut zu zaubern, den zuvor niemand auf dem Zettel hatte. Die ewigen Kandidaten, die wie der Japaner Haruki Murakami («Kafka am Strand») Jahr für Jahr die Listen der grossen Wettbüros anführen, sehen deshalb nur wenige am Ende auch wirklich vorn.