Die Ergebnisse des australisch-österreichischen Forscherteams deuten auf eine langfristige Wirkung einer Behandlung über zwölf Wochen hinweg hin. Sie wurden jetzt in der Fachzeitschrift «Nature Communications» publiziert.
An der Studie nahmen 81 Probanden im Alter zwischen 13 und 25 Jahren teil. Alle hatten Risikofaktoren für Psychosen, abgeschwächte Symptome dafür, vorübergehende Psychosen oder ein «genetisches Risiko». 41 von ihnen erhielten drei Monate lang täglich Omega-3-Fett-Präparate, 40 bekamen ein Placebo.
Jetzt liegen die Daten nach einer durchschnittlichen Zeitspanne von 6,7 Jahren vor. 71 von ursprünglich 81 Probanden konnten über diesen Zeitraum hinweg beobachtet werden. Demnach kam es in der Gruppe, die Omega-3-Fettsäure-Präparate erhalten hatte, bei knapp 10 Prozent zum Auftreten einer Psychose. In der Placebogruppe war dies bei 40 Prozent der Fall.
Das bedeutete einen Unterschied von etwas mehr als 30 Prozentpunkten. Die Resultate stützen frühere Ergebnisse der Forschungsgruppe von der MedUni Wien. Diese zeigten einen schützenden Effekt der Omega-3-Fettsäuren in einem Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten auf.
«Das ist nach unserem besten Wissen die erste Studie, die zeigt, dass eine zwölf Wochen lang dauernde Behandlung mit Omega-3-Fettsäuren den Übergang zu einem vollen psychotischen Krankheitsbild bei jungen Menschen mit einem Risiko dafür verhinderte», schrieben die Autoren.
Präparate mit Omega-3-Fettsäuren sind in der Vergangenheit bei verschiedenen Krankheitsbildern an Patienten erprobt worden. Nicht immer wurden indes die hohen Erwartungen erfüllt.