89 Prozent der getöteten Journalisten arbeiteten demnach für Printmedien, Radio- oder Fernsehstationen, sechs Prozent waren Online-Journalisten und fünf Prozent waren für mehrere Medien tätig.
«Durchschnittlich alle fünf Tage wird ein Journalist aufgrund seiner Arbeit umgebracht», erklärte Wolfgang Schulz von der deutschen UNESCO-Kommission anlässlich des Internationalen Tags gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten.
Allein von Januar bis September 2015 seien über 70 Journalisten weltweit bei der Ausübung ihres Berufes getötet worden. «Diese Straftaten müssen geahndet und die Täter zur Verantwortung gezogen werden», forderte Schulz.
Denn Opfer dieser Verbrechen seien nicht nur die Journalisten selber, sondern die gesamte Gesellschaft, erklärte der Professor von der Universität Hamburg. Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten führe «allzu häufig zu einer angstgeleiteten Selbstzensur in der Berichterstattung und somit zu weniger verlässlichen Informationen für alle».
Allein in den Jahren 2013 und 2014 seien 178 Journalisten aufgrund ihrer Arbeit getötet worden, heisst es im Bericht weiter. 64 von ihnen befanden sich demnach in arabischen Ländern, die in diesem Zeitraum damit die für Journalisten gefährlichste Region weltweit waren.
51 Journalisten wurden den Angaben zufolge in Lateinamerika und der Karibik umgebracht. 30 waren es in Asien und der Pazifikregion, 23 in Afrika und zehn in Zentral- und Osteuropa.
2013 waren dem UNESCO-Bericht zufolge nur acht Prozent der insgesamt 91 getöteten Journalisten Auslandskorrespondenten. 2014 stieg dieser Anteil schlagartig auf fast 20 Prozent von insgesamt 87 Fällen. Zwölf der 17 im Jahr 2014 getöteten Auslandskorrespondenten kamen demnach in Syrien oder der Ukraine ums Leben.
Obwohl weltweit mehr und mehr Staaten Gesetze erlassen und strukturelle Massnahmen ergreifen, um gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten vorzugehen, bleibe die Zahl der aufgeklärten Mordfälle gering, kritisiert die UNESCO. Im Jahr 2012 seien nur fünf Prozent der Fälle aufgeklärt worden, im Jahr 2014 seien es immerhin acht Prozent gewesen.